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Müllverwertungsanlage: Nicht gefährliche Sonderabfälle zugelassen

Künftig können auch Sonderabfälle, die als "nicht gefährlich" eingestuft sind und ausschließlich aus Südtirol stammen, in Bozen Süd behandelt werden.

Sonderabfälle, die als nicht gefährlich eingestuft werden, wie Objekte in PVC, können in der Müllverwertungsanlage in Bozen behandelt werden. Foto: pixabay

In Südtirol fallen jährlich etwa 40.000 Tonnen an Gewerbeabfällen an, die auf Grund ihrer Qualität und Quantität dem Hausmüll gleichgestellt werden können. Diese können künftig – müssen aber nicht –  an die thermische Müllverwertungsanlage in Bozen Süd geliefert werden. Dies hat die Landesregierung in ihrer heutigen Sitzung (19. Juni) auf Vorschlag von Umweltlandesrat Richard Theiner beschlossen.

Da der Chlorgehalt für die fachgemäße Behandlung dieser Abfälle eine wichtige Rolle spielt, hat das Land Südtirol eine Studie vom Institut für Abfallwirtschaft der Universität für Bodenkultur in Wien durchführen lassen. Laut den ausgearbeiteten Leitlinien darf der zulässige Chlorgehalt für die Behandlung in der Müllverwertungsanlage in Bozen maximal zwischen ein und zwei Prozent je nach Abfallart betragen und entspricht somit dem im Hausmüll enthaltenen Chlorgehalt. Wer also künftig nicht gefährliche Sonderabfälle an die Anlage in Bozen Süd anliefert, muss sich an diese Richtlinien halten.

"Wir stellen damit den Unternehmern eine garantierte und kontrollierte Lösung zur Verfügung, die es ihnen erlaubt, ihre Sonderabfälle der landeseigenen thermischen Müllverwertungsanlage zuzuführen, allerdings nur, wenn die Abfälle im Landesgebiet entstanden sind bzw. aus der Behandlung der in Südtirol erzeugten Abfälle stammen", betont Landesrat Theiner. Ziel sei es, damit auch den Transport von Abfall im Sinne des Umweltschutzes so weit wie möglich zu reduzieren. Zudem könne durch die Annahme von gleichartigen oder ähnlichen Abfallströmen die verwertete Abfallgesamtmenge und somit auch die Energierückgewinnung in der Anlage in Bozen Süd gesteigert werden, ohne auf Abfälle von außerhalb des Landes zurückzugreifen.

Der Betreiber der Müllverwertunganlage, die Eco Center AG, kann Sonderabfälle, die den Richtlinien entsprechen, bis zur maximalen jährlichen Anlagenkapazität, die in diesem Bereich zwischen 20.000 und 40.000 Tonnen liegt, sowie zu den bereits festgelegten Tarifen annehmen. Zudem muss die Eco Center AG sämtliche für die Bewirtschaftung der Sonderabfälle notwendigen Vorkehrungen wie Abfallanalysen, Stichprobenkontrollen, Schulungen des Personals etc. treffen. Bei den Sonderabfällen handelt es sich um massive Objekte in PVC sowie um abzutrennende Objekte häufig in PVC wie Rolläden, Kunststofffenster und -türen, Kunststoff-Fußbodenbeläge, Schläuche, Regenrinnen und Planen aus Kunststoff sowie Rohre und Rohrverbindungen, Elektroinstallationen, Profile, Leisten und Dichtungen, Taschen und Koffer in Kunstleder, Schallplatten, Schlauchboote, Kunststoffbecken und mehr.

mpi