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Neuer Plan zur Bewirtschaftung von Sonderabfällen
Die Landesregierung hat heute den neuen Abfallwirtschaftsplan genehmigt. Dieser setzt bei den Sonderabfällen den Fokus auf die Wiederverwertung.
Der Plan zur Abfallbewirtschaftung, speziell jener Teil, der den Sonderabfällen gewidmet ist, hat heute (26. September) von der Landesregierung grünes Licht erhalten. Zu den Sonderabfällen zählen jene aus dem herstellenden Gewerbe, Klärschlamme, Bauschutt und sanitäre Abfälle wie beispielsweise jene aus Krankenhäusern. Umweltlandesrat Richard Theiner betonte bei der Pressekonferenz nach der Sitzung der Landesregierung, dass der Plan die Lebenskreisläufe der Rohstoffe berücksichtige. "So können wir 1,5 Millionen Tonnen von insgesamt 1, 7 Millionen Tonnen Abfall jährlich der Wiederwertung zuführen. Damit erreichen wir eine Wiederverwertungsrate von 80 Prozent – und das ist ein vorbildliches Ergebnis! Luft nach oben gibt es lediglich bei der Aufbereitung von Sonderabfällen wie beispielsweise der Klärschlamm", sagte Theiner.
Neben allgemeinen Richtlineine für die Abfallwirtschaft hält der Plan nämlich auch die bevorzugten Behandlungen von Makrokategorien von Sonderabfall fest. Manche davon seien laut Direktor der Landesumweltagentur, Flavio Ruffini, für Südtirol von besonderem Interesse. Beim Klärschlamm sei es notwendig zu analysieren, wie der darin enthaltene Phosphor abgesondert und wiederverwertet werden kann. Ebenso wird im Plan der Umgang mit Krankenhausabfällen behandelt, der bislang außerhalb Südtirols entsorgt wurde – Ruffini zufolge mit hohen Kosten für die Allgemeinheit.
Theiner wies heute außerdem darauf hin, dass der neue Plan vor allem den Richtlinien der EU und einigen staatlichen Bestimmungen in puncto Sonderabfälle gerecht werde.
Stakeholder haben sich eingebracht
Es haben sich dem Direktor des Landesamtes für Abfallwirtschaft, Giulio Angelucci, zufolge viele Interessierte an der Vorbereitung des Plans beteiligt, ihre Vorschläge eingebracht und den Plan letztlich gutgeheißen. Nachdem die Landesregierung den Abfallplan im Februar dieses Jahres genehmigt hatte, wurde dieser veröffentlicht, auch auf den Webseiten des Umweltressorts, und allen Gemeinden und den Umweltorganisationen für eine Stellungnahme zugeschickt.
Bedenken äußerten die Gemeinde Bozen und jene von Leifers bezüglich der Errichtung der in Bozen geplanten Anlage zur Behandlung der Klärschlämme. "Wir haben im Plan den Vorschlag des Betreibers der Restmüllverwertungsanlage eingefügt, der eine Trocknungsanlage für Klärschlamme vorsehen möchte", erklärt Angelucci. "Doch wir haben die Details dazu noch nicht beschlossen, da sie von der Technologie zur Wiedergewinnung des Phosphors abhängen. Welche für uns ideal ist, haben wir noch nicht feststellen können." Die Umweltagentur analysiere derzeit in Zusammenarbeit mit der Universität für Bodenkultur Wien die möglichen Lösungen zum Problem. Eine Gruppe von Experten wird in einem Workshop Ende November die ersten Ergebnisse untersuchen. "Erst wenn wir die geeignete Technologie ausfindig gemacht haben, können wir beraten, an welchem Ort die Aufbereitungsanlage ideal wäre", sagt Ruffini.
mgp