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Glaziologiecamp als Einführung in das Ökosystem Hochgebirge
Das zweisprachige Glaziologiecamp für Oberschülerinnen und Oberschüler fand am Samstag (16. September) im Nationalpark Stilfserjoch seinen Abschluss.
Die geführte Gletscherwanderung auf die Suldenspitze war nur eines der zahlreichen Angebote für naturinteressierte Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Glaziologiecamps vom 12. bis zum 16. September im Nationalpark Stilfserjoch. Bei Exkursionen, Workshops, Vorträgen oder beim selbstständigen Erforschen des Gletschervorfeldes wurden die Jugendlichen mit Unterstützung von Experten und Expertinnen in das Ökosystem Hochgebirge eingeführt. Dabei standen die Geologie, die alpine Vegetation, das wissenschaftliche Arbeiten sowie die aktuelle Problematik der Klimaveränderung im Mittelpunkt.
Auch für die siebte Ausgabe des Glaziologiecamps konnten wie in den vergangenen Jahren kompetente Partner aus Bildung und Forschung gewonnen werden. Peter Unterluggauer, Lehrer und Mitarbeiter der Fakultät für Botanik der Universität Innsbruck, sowie Thomas Wilhalm, Konservator für Botanik am Naturmuseum Bozen, führten die Jugendlichen anhand eines konkreten Arbeitsauftrages in die Methodik der Feldforschung und in die wissenschaftliche Datenauswertung ein. Es handelt sich dabei um eine Methode des internationalen Forschungsnetzwerks GLORIA (GLobal Observation Research Initiative in Alpine Environments), ein Langzeitprojekt, bei dem die Vegetation auf Berggipfeln erhoben wird, um den Einfluss des Klimawandels auf die Pflanzen in der alpinen und nivalen Stufe zu untersuchen.
Christian Aspmair, Lehrer und Geologe, führte die Gruppe in die Gesteinswelt ein. Der junge Gletscherforscher Giuliano Bertagna erzählte den Jugendlichen von seinen Erfahrungen und erheiterte die Gruppe mit Anekdoten aus seinem Leben als Forscher. Paolo Gabrielli des Byrd Polar and Climate Research Center der Ohio State University berichtete in einer Videoschaltung über die Eiskernbohrung 2011 am Ortlergletscher, deren Ergebnisse nun großteils vorliegen. Paolo Gabrielli koordinierte damals dieses wissenschaftliche Projekt, das auch den Anstoß gab für die Durchführung des Glaziologiecamps.
Die naturbegeisterten Jugendlichen, die im Berghotel Franzenshöhe untergebracht waren, fanden sich über ihre gemeinsamen Interessen als Gruppe gut zusammen und konnten in ungezwungener Atmosphäre auch die Kenntnisse der jeweils anderen Landessprache verbessern.
Die 22 teilnehmenden Maturanten kamen aus sieben italienischsprachigen und sieben deutschsprachigen Oberschulen des Landes. Das Glaziologiecamp ist ein gemeinsames Projekt des Bereichs Innovation und Beratung (Deutsches Bildungsressort) und der Area pedagogica (Italienisches Bildungsressort).
Am 20. Oktober werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den "Giornate delle scienze" an der Europäischen Akademie Eurac in Bozen Präsentationen zu den Themen des Camps vorstellen.
LPA