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LH verärgert über Verzögerungen bei Neuabgrenzung des Nationalparks Stilfserjoch
LPA - Am heutigen Dienstag hätte die Sitzung der Gemeinsamen Staat-Regionen-Konferenz ihr technisches Gutachten zur Neuabgrenzung des Nationalparks Stilfserjoch abgeben sollen. Vorgesehen ist dabei die Ausklammerung von Flächen in der Talsohle des Vinschgau aus dem Schutzgebiet. Auf Antrag der Region wurde die Sitzung verschoben. Der Landeshauptmann zeigt sich verärgert über diese, wie er sagt, unnütze Verzögerung.
Ungefähr 2.600 Hektar dicht besiedelter und intensiv genutzter Flächen in der Talsohle des Vinschgau hätten aus dem Nationalparkgebiet ausgeklammert werden sollen. Seit mehr als zehn Jahren bemüht sich die Südtiroler Landesregierung mit Nachdruck um die Ausklammerung der stark anthropisierten Vinschgauer Talsohle aus dem Nationalpark: Beinahe auf den Tag genau – am 25. Oktober 1993 – hat die Landesregierung einen entsprechenden Beschluss gefasst. Nach Jahren intensiver Gespräche haben dann im Jahr 2002 der Führungsausschuss für den Südtiroler Parkanteil und der Nationalparkrat als oberstes Gremium der Parkverwaltung diesen Beschluss befürwortet. Die Internationale Naturschutzunion IUCN hat die Ausklammerung der Talsohle bereits vor vielen Jahren gutgeheißen: Dicht besiedelte und intensiv genutzte Flächen haben gemäß der geltenden internationalen Kriterien nichts in einem Nationalpark zu suchen, heißt es in dem Gutachten der IUCN.Ende August 2003 hat auch Umweltminister Altero Matteoli dem Landeshauptmann schriftlich mitgeteilt, dass der Ausklammerungsantrag im Umweltministerium befürwortet wurde, und die Einberufung der Gemeinsamen Staat-Regionen-Konferenz. Die Sitzung dieser Konferenz wurde für 14. Oktober festgesetzt, dann aber auf den heutigen 21. Oktober verschoben. Auch dieser Termin wurde nun wieder abgesagt, nachdem die Region Lombardei ohne Angabe von Gründen um die Verschiebung der Konferenz angesucht hat.
Der Landeshauptmann spricht sich in aller Schärfe gegen diese neuerliche Vertagung aus. Die Neuabgrenzung des Nationalparks sei längst überfällig, viel unnötige Bürokratie im Rahmen der Genehmigung von Projekten in der Talsohle könnte dadurch endlich abgeschafft werden. Außerdem zeigt sich der Landeshauptmann verwundert über einen im Oktober gefassten Beschluss des Führungsausschusses für den Trentiner Parkanteil. Dieser habe sich nämlich dafür ausgesprochen, die Ausklammerung bzw. Neuabgrenzung des Südtiroler Parkanteils erst bei der Verabschiedung des Parkplans zu behandeln. In keinem anderen Teil des Nationalparks Stilfserjoch gebe es eine auch nur annähernd vergleichbare Situation. Außerdem hätten bereits alle im Vorfeld zuständigen Stellen unseren Vorschlag befürwortet. Er könne nicht nachvollziehen, warum diese klar begrenzte Ausklammerung nicht bereits jetzt von der Gemeinsamen Konferenz Staat-Regionen behandelt werden solle, betont der Landeshauptmann.
bch