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Endgültiges UVP-Gutachten zum Vorprojekt für Brennerbasistunnel
LPA - Ein positives Gutachten für das Brennerbasistunnelprojekt hat der Beirat für die Umweltverträglichkeitsprüfung in seiner fünften Sitzung, die heute in Bozen stattgefunden hat, abgegeben. Der Beirat hat sich sowohl für den eigentlichen Brennerbasistunnel (Franzensfeste – Innsbruck) als auch für die dazugehörenden Zulaufstrecke Franzensfeste – Salurn ausgesprochen, so der Beiratsvorsitzende Walter Huber. Das Gutachten enthält eine ganze Reihe Auflagen. Es wird nun an die Landesregierung weitergereicht und nach Rom geschickt.
In ein engmaschiges Netz von Auflagen hat der UVP-Beirat sein positives Gutachten zum Vorprojekt für den Brennerbasistunnel und die Zulaufstrecken hineinverpackt, nachdem er es in den vergangenen Wochen gründlich auf die Umweltverträglichkeit hin überprüft hat. Beginnend beim Brenner hat sich der UVP-Beirat für eine andere Trassenführung als im Vorprojekt vorgesehen ausgesprochen. Der Stollen soll wegen den bestehenden Wasserläufen etwa vier Kilometer südlich des Brenners nach Osten verlegt werden. Entsprechende Sondierungen, die bereits geplant waren, werden genau zeigen, wie weit der Stollen verlegt werden soll. Die Fensterstollen müssen dann entsprechend angepasst werden. Der Beirat schlägt vor, zu untersuchen, ob der Fensterstollen in Pfitsch anders verlegt werden kann, was aus geologischer Sicht besser wäre. Die Deponie Kematen soll nicht benutzt werden. Dafür soll die große Deponie in Wiesen-Pfitsch für die Materialablagerung um eine Fläche von elf Hektar erweitert werden. Die Umfahrungsstraße Wiesen soll nicht verwirklicht werden, meint der UVP-Beirat. Sie würde ein Ruhegebiet unnötig anschneiden.
Laut UVP-Beirat ist die Baustelle in Mauls in ihrer Fläche stark zu reduzieren. Die Schlafstellen und Infopoints sollen nach Franzensfeste verlegt werden. Außerdem soll überprüft werden, ob der Stollen nicht anders verlaufen kann. In Franzensfeste ist eine neue Schichtung und Verlegung des Bahnhofes hin zur südlichen Bergwand notwendig. Diese Trasse muss zwecks Lärmschutz abgedeckt werden.
Was das Riggertal (Gemeinde Vahrn) anbelangt, so fordert der UVP-Beirat eine einheitliche Bewirtschaftung der Ablagerungen. Es soll koordiniert werden, welche Bauunternehmen dort Material ablagern. Abgelagert werden soll nur im Bereich Hinterrigger, wo vorerst Material ausgehoben wird. „Durch diesen Aushub kann die Endablagerungshöhe von 25 Meter auf 15 Meter reduziert werden“, erklärt Huber. Die Umspannwerke sollen ebenfalls in diesem Bereich verlegt werden.
Architektonisch besser angepasst soll laut UVP-Beirat der Abschnitt zur Eisack-Überquerung im Bereich der Villnößer Einfahrt werden. Auch auf die Lärmdämmung müsse geachtet werden.
Für Waidbruck hat der UVP-Beirat Änderungen an der bestehenden Strecke vorgeschlagen. Besonders Augenmerk liegt außerdem auf umfassende Lärmschutzmaßnahmen für die alte und neue Strecke. Der UVP-Beirat fordert, dass ein entsprechendes Lärmdämmungskonzept vorgelegt wird.
Alternative Vorschläge für den Trassenverlauf hat der UVP-Beirat für die Strecke in Kardaun gemacht. Diese müssen noch genauer untersucht werden.
Im Unterland hat sich der Beirat für einen durchgehenden unterirdischen Trassenverlauf ausgesprochen.
Zudem spricht sich der UVP-Beirat dafür aus, dass auch die Strecke von Waidbruck bis Kardaun gleichzeitig mit den anderen Tunnel- und Bahnstrecken geplant wird. Auch im künftigen Einreichprojekt soll diese Strecke bereits enthalten sein. Außerdem fordert der Beirat wenigstens ein Vorprojekt für die Bahnstrecke im Unterland.
Nun wird das UVP-Gutachten an die Landesregierung weitergereicht und nach Rom geschickt. Das Einreichprojekt, in das die UVP-Auflagen einfließen, wird dem UVP-Beirat in einem weiteren Schritt nochmals vorgelegt.
SAN