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Faltblatt über Flusskrebse

LPA - Die Flusskrebse sind in Südtirols Gewässern zu einer Seltenheit geworden. Einblick in die lange Geschichte der Flusskrebse gibt nun ein Faltblatt. Das Landesamt für Landschaftsökologie schildert darin die Besonderheiten dieser vom Aussterben bedrohten Tierart. Das Faltblatt, das auch am Informationsstand der Landesabteilung Natur und Landschaft auf der Bozner Herbstmesse verteilt wird, soll durch Information auch bewusstseinsbildend wirken.

Flusskrebse zählen zu den ältesten Lebewesen der Südtiroler Gewässer. Älter als die Dinosaurier, haben sie durch 250 Millionen Jahre alle Katastrophen der Erdgeschichte überlebt. Heute ist ihr Überleben in Südtirol jedoch in Frage gestellt. Eine neue Broschüre des Landesamtes für Landschaftsökologie fasst nun alles Wissenswerte über diese urtümlichen Panzertiere zusammen.

Während historische Dokumente über fünfzig Flusskrebsgewässer in Südtirol belegen, kommt der heimische Dohlenkrebs heute nur mehr in zehn Gewässern vor, in denen jeweils nur wenige Exemplare zu finden sind. Bereits eine geringe Verschmutzung oder Austrocknung kann für diese Tiere das Aussterben bedeuten.

Ideale Krebsbiotope sind saubere, naturbelassene Waldbächlein, Wiesengräben und Teiche. Meliorierungen und Bachverbauung, Abwasser, landwirtschaftliche Intensivierung mit Dünger- und Spritzmitteleintrag und der Besatz mit Raubfischen sind Ursachen für die Dezimierung der Krebsbestände.

Die mit Fotos und Grafiken illustrierte Broschüre "Urzeittiere in Südtirol: Flusskrebse" ist im Landesamt für Landschaftsökologie in Bozen, Cesare-Battisti-Straße 21, Tel. 0471 414310, kostenlos erhältlich oder kann dort angefordert werden. Sie liegt auch auf der Bozner Messe am Informationsstand der Landesabteilung Natur und Landschaft auf, wo unter dem Motto „Lebensraum Wasser“ derzeit auch lebende Flusskrebse zu sehen sind.

jw