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II. Landschaftsschutzkommission: Nein zu Erschließung der mittleren Weißbrunnalm in Ulten
LPA - Ein negatives Gutachten hat die II. Landschaftsschutzkommission in ihrer jüngsten Sitzung zu einem Projekt abgegeben, das die Errichtung eines Traktorweges zur mittleren Weißbrunnalm im hinteren Ultental vorsieht. Grünes Licht hat die Kommission hingegen für Projekte zur Sanierung der Trinkwasserversorgung und Straßensicherungsarbeiten am Marteller Sonnenberg gegeben. Auch die Errichtung eines Gemeinschaftsstalles in Spinges wurde positiv begutachtet.
Das Projekt zur Erschließung der mittleren Weißbrunnalm in der Gemeinde Ulten wurde von zwei Anrainern eingereicht. Das Projekt, welches von der Landschaftsschutzkommission zurückgewiesen wurde, sah die Errichtung eines Traktorweges auf die mittlere Weißbrunnalm vor. Abgelehnt wurde das Projekt aus mehreren Gründen: Zum einen führt der Weg laut Projekt durch Natura-2000-Gebiet. Die Lebensraum-Verträglichkeitsprüfung, die in solchen Fällen zusätzlich zum Gutachten der Landschaftsschutzkommission durchgeführt werden muss, fiel negativ aus. "Der Traktorweg hätte negative Auswirkungen für eine Reihe von Tierarten wie die Rauhfußhühner gehabt", erklärt Wolfgang Platter vom Außenamt Glurns des Nationalparks Stilfserjoch. Zudem hätte es sich nicht um eine echte Erschließung gehandelt, da der geplante Weg nicht ganz bis zur Alm führen sollte. "Wir haben die Antragsteller aufgefordert, ein Gesamtkonzept für die nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung der Alm vorzulegen, demzufolge die Erschließung der Alm unbedingt notwendig ist. Dieses Gesamtkonzept kann dann nochmals geprüft werden", betont Albert Torggler, der den Vorsitz bei der Sitzung führte. Die selben Antragsteller hatten auch ein Projekt für die Sanierung der alten ENEL-Arbeiterbaracken am Weißbrunnsee vorgelegt. Auch dieses wurde von der Kommission zurückgewiesen. "Auch in diesem Fall lag kein Gesamtkonzept für die geplante künftige Nutzung der Gebäude vor. Außerdem müssen noch einige urbanistische Fragen geklärt werden.", betont Torggler.Ihre Zustimmung hat die Kommission hingegen zu zwei Projekten am Marteller Sonnenberg gegeben. Beide Projekte wurden von der Gemeinde Martell eingereicht. Ein Projekt betrifft Instandhaltungsarbeiten an mehreren Hoferschließungswegen. Unter anderem sollen bestehende Stützmauern durch neue Zyklopenmauern ersetzt werden. Auf die Errichtung von zusätzlichen Mauern solle verzichtet werden, da keine Notwendigkeit dafür bestehe, erklärt Torggler. So sollte in der Örtlichkeit Forra anstelle einer 182 Meter langen Stützmauer ein einfacher Lattenzaun errichtet werden. Das zweite Projekt der Gemeinde Martell betrifft die Sanierung der Trinkwasserversorgung am Marteller Sonnenberg. Vorgesehen ist unter anderem der Anschluss eines Hofes an die Trinkwasserversorgung, die Erfassung von zwei neuen Quellen und die Sanierung eines Trinkwasserreservoirs.
Positiv begutachtet hat die Kommission schließlich auch die Errichtung eines Gemeinschaftsstalles in der Fraktion Spinges der Gemeinde Mühlbach. Eingereicht wurde das Projekt von der "Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte der Fraktion Spinges". Laut Projekt sollte der Stall an der Stelle der früheren Ochsenhütte errichtet werden. Die Kommission hat den Antragstellern einen alternativen Standort vorgeschlagen. "Am geplanten Standort wäre weder eine Trinkwasserversorgung noch eine ordentliche Zufahrt vorhanden gewesen. Wir haben daher einen Standort vorgeschlagen, der näher an der Bergstation der Kabinenbahn Jochtal liegt", erklärt Torggler. Die Änderung wurde bereits mit den Antragstellern besprochen, die mit dem neuen Standort einverstanden waren. Geplant ist die Errichtung von zwei Gebäuden für insgesamt 36 Stück Vieh sowie eines Hauses für die Verwaltung und Verarbeitung.
bch