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Landesumweltagentur: Eisack nicht "zweitschlechtester" Fluss Italiens
LPA - Mit Verwunderung und Unverständnis hat die Landesumweltagentur auf die Meldung einer Nachrichtenagentur vom heutigen Montag reagiert, nach welcher der Eisack zu den am stärksten verschmutzten Flüssen Italiens gehört. Aus der Meldung gehe nicht hervor, welcher Art die zitierten Untersuchungen der Umweltschutzabteilung der Carabinieri NOE waren beziehungsweise wann und wo diese vorgenommen wurden. Der Eisack sei wohl ein Sorgenkind, aber nicht wegen der Abwässer, so die Landesumweltagentur.
In der Agenturmeldung ist von einer Untersuchung der Umweltschutzabteilung der Carabinieri NOE die Rede, die an 21 Flüssen in ganz Italien durchgeführt wurde. Aus den Ergebnissen gehe hervor, dass der Eisack unter den untersuchten Flüssen am zweitschlechtesten abschneide. "Unter die Lupe genommen wurde dabei jedoch nicht der Fluss selbst, sondern die Kläranlagen und Deponien entlang des Flusses", erklärt Robert Schifferegger vom Landesamt für Gewässerschutz. In der Untersuchung scheine auf, dass im Falle des Eisack vier von 13 Untersuchungen "nicht konform" waren. Aus der Meldung gehe jedoch nicht hervor, wann und wo die genannten Messungen durchgeführt und welche Analysen vorgenommen wurden. "Wir gehen davon aus, dass es sich bei den beanstandeten Untersuchungen um Formalfehler wie das falsche Ausfüllen von Unterlagen handelt. Mit der Wasserqualität des Flusses haben diese Untersuchungen nichts zu tun", betont Schifferegger.Der Eisack sei wohl ein Sorgenkind, aber nicht wegen der Abwässer oder der Wasserqualität, meint die Landesumweltagentur. Das Land nehme regelmäßig chemische und biologische Messungen am Eisack vor. Diese hätten ergeben, dass der Eisack von seinem Ursprung bis Franzensfeste eine sehr gute Wasserqualität aufweise. Ein Problem stelle die Ableitung an die großen E-Werke in Brixen, Waidbruck und Bozen dar. "Diese haben zur Folge, dass der Fluss selbst nur noch wenig Wasser führt", stellt Schifferegger klar. Zusammen mit den unterschiedlichen hohen Wassermengen, die aus den E-Werken abgelassen werden, und den regelmäßigen Spülungen der Stauräume in den E-Werken wirke sich dies negativ auf den Fluss als Lebensraum aus.
bch