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Mühlwalderbach revitalisiert

Der Mühlwalderbach ist revitalisiert. Die als Umweltausgleichsmaßnahme der SE-Hydropower GmbH im Herbst aufgenommenen Arbeiten wurden nun abgeschlossen.

Im Zuge der Revitalisierung des Mühlwalderbachs wurden die naturnahe Landschaft und vor allem die natürliche Bachdynamik wiederhergestellt - Foto: LPA/Agentur für Bevölkerungsschutz

Das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost der Landesagentur für Bevölkerungsschutz hat am Mühlwalderbach, einem orographisch rechten Zubringer der Ahr, umfangreiche Revitalisierungsarbeiten durchgeführt. "Die Baumaßnahmen tragen dazu bei, die naturnahe Landschaft und vor allem die natürliche Bachdynamik wiederherzustellen", erklärt Projektant und Bauleiter Thomas Gamper vom zuständigen Landesamt. Seit dem Bau des Stausees lag in einem Abschnitt des Baches eine Restwasserstrecke vor. Weil wenig Wasser floss, hatte der Bach seine natürliche Dynamik verloren und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft erneuern. 

Im Zuge der Arbeiten wurde das Bachbett aufgeweitet. Dazu wurden sowohl Flächen des Öffentlichen Wassergutes genutzt, als auch solche von Anrainern, die ihren Grund bereitwillig für einen Flächentausch zur Verfügung gestellt hatten. Für die gewässerökologische Begleitplanung war Peter Hecher von der Landesagentur für Bevölkerungsschutz zuständig. Nach seinen Worten hat das besonders gute Verhältnis zwischen der Agentur und den Anrainern und deren Wunsch nach einem naturnahen Bach die Umsetzung des Projekts begünstigt.

Durch die Aufweitung des Nockbachs, eines Seitenbaches des Mühlwalderbaches, wurde ein naturnaher Wassertümpel geschaffen. Der Wasserstand des Tümpels wird von Schmelz- und Grundwasser abhängig sein. Im Bachbett wurde Totholz eingebracht, das für die Struktur- und Lebensraumvielfalt sorgt. Zudem wurden Schotterinseln geschaffen. Verbesert wurden die Durchgängigkeit für Fische und die Lebensraumausstattung des Mühlwalderbach. Durch die erhöhte Struktur- und Lebensraumvielfalt werden speziell gefährdete Tier- und Pflanzenarten der Feucht- und Gewässerlebensräume, der Selbstreinigungsprozess und die Grundwasserneuerung gefördert. Der Wasserhaushalt wird insgesamt positiv beeinflusst.

"Durch die naturnahe Gestaltung des Bachbettes, der Uferbereiche und der Aufweitungsflächen wird aus gewässermorphologischer Sicht den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie entsprochen. Zudem werden Landschaftsbild und Naherholungswert durch naturnahe Flusslandschaften wesentlich bereichert", betont der Direktor der Landesagentur für Bevölkerungsschutz, Rudolf Pollinger.

Gearbeitet wurde auch einen Kilometer weiter talauswärts beim "Bachlermoos", einem Biotop, das durch die Landesstraße vom Mühlwalderbach getrennt ist. Im Frühjahr gab es dort regelmäßig Probleme bei der Amphibienwanderung, da viele junge Amphien beim Überqueren der Straße überfahren wurden. Zwar hatten Schulklassen vorübergehend Abhilfe geschaffen, indem sie ein mobiles Leitsystem errichtet und anschließend die Tiere über die Straße getragen hatten. Allerdings war das Problem damit nicht endgültig gelöst. In Zusammenarbeit mit dem Verein "Naturtreff Eisvogel" hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost ein Amphibienleitsystem errichtet. Mit Hilfe von glatten Leitwänden aus Beton werden die Tiere auf beiden Seiten der Straße zu zwei Rohren geleitet, die unter der Landesstraße hindurchführen.

Die Umweltausgleichsmaßnahme wurde von Vorarbeiter Hubert Brugger und seinem Bautrupp ausgeführt und von der SE-Hydropower GmbH finanziert. Die Kosten für die Revitalisierung belaufen sich auf rund 300.000 Euro, für das Amphibienleitsystem wurden 50.000 Euro ausgegeben.

 

jw

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