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Attraktive Wohnbauzonen über Planungswettbewerbe

Planungswettbewerbe sind ein zunehmend genutztes Instrument in der Raumplanung. Sie steigern sie Planungsqualität und helfen Baukosten einsparen.

Der Planungswettbewerb als optimales Verfahren für die Lösung von siedlungsplanerischen Aufgaben: im Bild das Siegerprojekt für die Zone Gandellen von Andreas Flora.

Qualitativ hochwertiger Wohnraum, der auch erschwinglich ist, dieses Thema beschäftigt viele Gemeinden Südtirols. Das Beispiel der Gemeinde St. Leonhard in Passeier zeigt, dass dies durchaus möglich ist. Um sich der Planungsaufgabe im Sinne der Bevölkerung bestmöglich zu stellen, hat man sich hier für die Erstellung des Durchführungsplanes für die Wohnbauzonen in Walten und Gandellen für einen Planungswettbewerb entschieden.

"Ein Planungswettbewerb ermöglicht es, insbesondere bei anspruchsvollen Planungsaufgaben mit bescheidenem Aufwand ein hochwertiges Ergebnis im Sinne einer nachhaltigen Siedlungsplanung zu erzielen", erklärt Andreas Gruber, Vizedirektor des Landesamtes für Ortsplanung Süd-West. Die Projektauswahl auf Grundlage mehrerer Lösungsvorschläge habe verschiedene Vorteile: Die öffentlichen Geldmittel würden bestmöglich eingesetzt, die Bevölkerung könne besser in den Entscheidungsprozess eingebunden und nachträgliche Abänderungen am Plan und der damit verbundene Verwaltungsaufwand reduziert werden. "Es geht weiters um die Schaffung belebter Wohnzonen mit Raum für Kommunikation und Begegnung, mit flexibel adaptierbaren Bebauungsmöglichkeiten, die die Bedürfnisse der verschiedenen Generationen berücksichtigen und sich nahtlos in das Landschaftsbild einfügen", unterstreicht Gruber die Wichtigkeit guter Konzepte. Die nachhaltige Entwicklung der Ortschaften sei ein verantwortungsbewusstes Zeichen gegenüber den künftigen Generationen.

Der Planungswettbewerb für die Wohnbauzonen in Walten und Gandellen in St. Leonhard in Passeier zeigt, wie es funktionieren kann. Die Aufgabenstellung wurde dort von allen Wettbewerbsteilnehmern mit sehr guten Ideen bewältigt, zeigt sich Bürgermeister Konrad Pfitscher mit der Qualität der Wettbewerbsbeiträge zufrieden: "Durch die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Sichtweisen konnte eine reflektierte Entscheidung getroffen werden." Als Wettbewerbssieger gingen in der Zone Gandellen Architekt Andreas Flora, in Walten Architekt Stefan Hitthaler hervor. "Herausgekommen sind innovative Konzepte und die Zusammenarbeit hat sehr gut funktioniert", betont Pfitscher.

Um die Gemeinden bei der Ausschreibung von Planungswettbewerben zu unterstützen, hat die Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung bereits 2014 in Zusammenarbeit mit dem Gemeindenverband und der Südtiroler Architektenkammer eine "Musterauslobung" erarbeitet. "Die Musterauslobung ermöglicht die zeitgerechte und kostenreduzierte Bearbeitung eines Planungswettbewerbes", erklärt Vizeamtsdirektor Andreas Gruber. "Wir möchten die Gemeinden auf diesem Weg unterstützen und begleiten und stehen als Ansprechpartner zur Verfügung." Inhaltlich wurden drei Bewertungsschwerpunkte festgelegt: siedlungsplanerisches Konzept und Qualität des öffentlichen Raumes, Umwelt und Landschaftsschutz sowie Erschließungskonzept. Diese werden von einer fünfköpfigen Bewertungskommission beurteilt. Die Anwendung der Musterauslobung ist fakultativ, das Verfahren für Zonen über 5000 Quadratmeter jedoch verbindlich.

mpi

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