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Chemikaliensicherheit: Start für Monitoring-Programm

Seit einigen Jahren arbeitet die Landesumweltagentur an der Chemikaliensicherheit. Nun startet ein ausgedehntes, dreijähriges Monitoring-Programm.

Die Landesumweltagentur ist für die Chemikaliensicherheit zuständig. Nun startet ein neues Monitoring-Programm.

Die EU-Verordnungen REACH (2006) und CLP (2008) regeln das Vorkommen und die Verwendung von chemischen Substanzen europaweit. Ein eigener Landes-Kontrollplan sichert die Anwendung der EU-Bestimmungen auch in Südtirol. Dazu wurde vor kurzem ein Monitoring-Programm zum Schutz der Gesundheit der Bürger und der Umwelt genehmigt, das vom Südtiroler Sanitätsbetrieb finanziert wird. Durchgeführt wird das landesweite Monitoring zu den chemischen Substanzen vom Labor für Lebensmittelanalysen der Landesagentur für Umwelt, das mit den notwendigen Geräten ausgestattet ist.

"Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren und verfolgt das Ziel, sehr unterschiedliche Produktkategorien auf einige besonders toxische Farbstoffe zu kontrollieren. Besonderes Augenmerk wird auf von der EU mittlerweile verbotene chemische Substanzen gelegt", erklärt Flavio Ciesa vom Labor für Lebensmittelanalysen der Umweltagentur. "Wir werden jährlich rund hundert Produkte aus ganz Südtirol entnehmen - besonders Spielwaren und Textilien, aber auch Lebensmittel und Tätowierfarben – und im Labor untersuchen."

Das Monitoring startet noch in diesem Jahr mit der Entnahme von Proben in Bozen, Meran, Brixen und Sterzing. Die Proben werden auf Verfälschungen und auf organische oder anorganische Kontaminanten, die ein Risiko für die menschliche Gesundheit darstellen können, geprüft. "Der Schwerpunkt liegt bei der Bestimmung von Azofarbstoffen und ihrer Abbauprodukte, die aromatischen Amine. Einige dieser Substanzen sind aufgrund ihrer krebserregenden Wirkung und den Langzeitschäden bedenklich und daher gesetzlich geregelt", führt Ciesa aus.

Um die Analysen bestmöglich durchführen zu können, wurde unter anderem der Gerätepark erweitert. Im Februar hat das Labor für Lebensmittelanalysen ein neues Massenspektrometer für die Durchführung von Analysen im Bereich Chemikalien-, Produkt- und Lebensmittelsicherheit angekauft. Damit ist es möglich, deutlich mehr Parameter als früher zu erfassen. Denn neben der gezielten Suche von bekannten Molekülen erlaubt das neue Gerät auch die Suche von vorneherein nicht bekannten Kontaminanten. "Die Analyse einer unbekannten Substanz ist in der Chemie sehr schwierig, wurde mit diesen Geräten aber wesentlich vereinfacht", so Ciesa.

Das Labor für Lebensmittelanalysen führt jährlich über 60.000 Analysen und 2.700 Proben durch. Die Priorität bei der Auswahl der Kontrollen sind Kategorien mit erhöhtem Risiko wie Allergiker und Kinder, oder Produkte von besonderer Bedeutung für die gesamte Bevölkerung wie etwa Textilien. So umfasst die Tätigkeit Analysen von Weichmachern in Spielzeugen und Analysen von Nickel in Modeschmuck ebenso wie Inspektionen bei Herstellern von chemischen Produkten in Südtirol.

Links zum Herunterladen von Video- und Audiodateien

Video Monitoring: https://we.tl/t5O8xE1nwB

Video Interview Ciesa: https://we.tl/nqqNJzPCrJ

Audio Interview Ciesa: https://we.tl/1773ocaa9g

mpi

Chemische Analysen zum Schutz der Gesundheit der Bürger und Bürgerinnen