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#halbzeit Landesrat Theiner (2/3): Nationalpark Stilfserjoch
Die Bedeutung des Übergangs des Südtiroler Parkanteils an das Land legte LR Theiner heute bei seiner Bilanz zur Halbzeit der Legislaturperiode dar.
"Nach jahrelangem Tauziehen ist es endlich gelungen, den Südtiroler Teil des Nationalparks in unsere verwaltungstechnische Kompetenz zu überführen", führte Landesrat Richard Theiner heute (4. Juli) auf der Dachterrasse des Landhaus 11 aus. Damit sei ein weiteres wichtiges autonomiepolitisches Ziel für Südtirol erreicht worden, und in Zusammenarbeit mit den Gemeinden, Sozialpartnern und Umweltorganisationen vor Ort könne nun eine eigene Vision für den Park entwickelt und selbst über die Geschicke des Nationalparks entschieden werden.
Ein Arbeitstisch wurde eingerichtet und ein partizipativer Prozess gestartet, um die zukünftige strategische Positionierung des Nationalparks zu definieren. Der Nationalpark Stilfser Joch soll nun zu einer Modellregion für das Leben und Arbeiten in einer geschützten Umgebung in den Alpen werden: "Dafür bedarf es einer Balance zwischen Mensch und Natur, zwischen Schützen und einer möglichen wirtschaftlichen Entwicklung", wies Landesrat Theiner hin.
Vergangene Woche hat das Koordinierungskomitee für den Nationalpark Stilfserjoch in Bormio in Anwesenheit von Umweltminister Gian Luca Galletti seine Arbeit aufgenommen. Nachdem der Staat seine Zuständigkeit für den Nationalpark an die Lombardei, Südtirol und das Trentino formell abgetreten hatte, hat nun das Koordinierungskomitee die Aufgabe, gemeinsame Richtlinien für die Führung und Verwaltung des Parks zu erarbeiten. "Die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus der Lombardei und dem Trentino funktioniert besser denn je, und zwar weil sie nicht aufgezwungen ist, sondern auf freiwilliger Basis erfolgt", freut sich der Landesrat über den gelungenen Auftakt. "Es ist eine große Chance und es gilt, diese jetzt zu nutzen."
Ein weiteres Projekt, das Landesrat Theiner am Herzen liegt, ist eine Aufwertung der Stilfser Joch-Passstraße als Erlebnisstraße mit zeitgeschichtlichem Charakter. Bereits vor zwei Jahren wurde dazu eine Arbeitsgruppe eingesetzt und inzwischen arbeiten auch Verantwortliche der Lombardei und des schweizerischen Val Müstair daran mit.
Was bisher geschah
Im Februar vergangenen Jahres wurde die Grundsatzvereinbarung über den Übergang der Verwaltungskompetenzen des Nationalparks Stilfserjoch an Südtirol und das Trentino sowie an die Region Lombardei in Rom unterzeichnet. Vier Monate später hat die Landesregierung mit der Genehmigung eines Einvernehmensprotokolls zwischen den Ländern Südtirol und Trentino zur Aufteilung der Kosten für den Nationalpark Stilfserjoch und mit einer Übergangsregelung für die Organisation der Verwaltungsbefugnisse des Parks die praktischen Voraussetzungen für eine Übernahme der Verwaltung des Nationalparks geschaffen. Im vergangenen Sommer erfolgte die positive Behandlung der Änderung der Durchführungsbestimmung zum Nationalkpark Stilfserjoch in der Zwölferkommission. Vor einem halben Jahr hat der römische Ministerrat die Änderung der Durchführungsbestimmung zum Nationalpark Stilfserjoch genehmigt. Mitte Jänner dieses Jahres folgte die Ratifizierung der entsprechenden Durchführungsbestimmung durch Staatspräsident Sergio Mattarella. Am 23. Februar trat die Durchführungsbestimmung zum Nationalpark Stilfserjoch in Kraft.
Wie es weiter geht
Im Unterschied zu anderen Nationalparks umfasst das Gebiet des Nationalparks Stilfserjoch auch Dörfer und Siedlungen. "Dieser Einzigartigkeit im Alpenraum gilt es Rechnung zu tragen", betonte Landesrat Theiner, "und die Identität als Nationalparkregion zu stärken". Mit dem neuen Positionspapier und dem darauf aufbauenden Organisationsmodell sei der Grundstein für eine gute und zukunftsfähige Entwicklung des Südtiroler Parkanteils gelegt. "Der Schutzgedanke als übergeordneter Grundsatz darf nicht in Frage gestellt werden, gleichzeitig muss aber ein Leben und Wirtschaften im Park möglich sein", führte der Landesrat aus. "Nachdem der Park vor rund 80 Jahren von einem faschistischen Regime der Bevölkerung aufgezwungen worden ist, herrschte die ablehnende Haltung lange Zeit vor. Jetzt gilt es jeden Tag daran zu arbeiten, das neue Konzept für den Park mit den Menschen vor Ort Realität werden zu lassen", ist LR Theiner zuversichtlich.
Zudem sei es wichtig, Zweigleisigkeiten zwischen den Befugnissen der Landes-Förster und der Nationalpark-Förster zu vermeiden, unterstrich Landesrat Theiner. Die Nationalpark-Förster sollen in Zukunft Nationalpark-Ranger werden, mit Aufgaben etwa im Bereich Umweltbildung und Wildschäden, während die Landesförster die eigentlichen forstlichen Aufgaben wahrnehmen sollen.
In Kürze werden die Leitlinien für ein eigenes Landesgesetz zum Nationalpark Stilfserjoch erarbeitet. Der Gesetzesentwurf wird zunächst der Arbeitsgruppe und in Folge dem Landtag unterbreitet, schloss Landesrat Theiner seine Ausführungen zum Nationalpark Stilfserjoch.
LPA
Landesrat Theiner erläutert das Erreichte und legt die neuen Ziele vor
Landesrat Theiner erläutert die Zukunft des Nationalparks Stilfserjoch
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