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Landesbeirat für Baukultur: Kubatursimulation in Sterzing begutachtet

Der Untertorplatz in Sterzing war ein Schauplatz der Begehung des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft im Mai, der eine erste Empfehlung dazu abgibt.

Lokalaugenschein vor Ort: Der Landesbeirat bei der Projektbesprechung vor der Kubatursimulation am Untertorplatz in Sterzing.

Begutachtet von den Mitgliedern des Landesbeirats für Baukultur und Landschaft wurde insbesondere die Kubatursimulation an der Südseite des Platzes, der neu gestaltet werden soll. Dazu haben Bauherr und Investor im März 2014 einen Planungswettbewerb organisiert, aus dem das Projekt von Architekt Siegfried Delueg als Siegerprojekt hervorging.

Der Bauträger verpflichtete sich eine Kubatursimulation mittels Gerüst vor Ort vorzunehmen, die das Ausmaß der Umgestaltung vor Augen führen soll. "Während in der Schweiz eine solche Kubatursimulation bindend ist, wurde in Südtirol mit dem Untertorplatz in Sterzing erstmals ein Projekt anhand eines Baugerüstes veranschaulicht", erklärt Adriano Oggiano, Direktor des Landesamtes für Landschaftsschutz, wo der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft angesiedelt ist.

Nach dem Lokalaugenschein im Mai ist der Landesbeirat derzeit dabei, seine Stellungnahme zum Projekt, für das der Bauleitplan und der Wiedergewinnungsplan abgeändert werden muss, zu verfassen. "Wir begrüßen, dass für diesen bedeutenden Bereich des Stadtraumes der Weg eines Architekturwettbewerbs gewählt worden ist, um die bestmögliche Lösung für die Bauaufgabe zu finden", betont Sonja Gasparin, Mitglied des Landesbeirats. Die Neuproportionierung der Platzfläche sei ein Gewinn, die Überbauung des denkmalgeschützten Objekts am nördlichen Platzabschluss sowie die Volumetrie des geplanten Neubaus im Süden gelte es jedoch zu vertiefen bzw. zu überarbeiten, regen die Beiratsmitglieder in einer ersten Empfehlung an.

Der Landesbeirat für Baukultur und Landschaft ist für drei Jahre eingesetzt. Ihm gehören die Architekten Sonja Gasparin aus Villach (Kärnten), Armando Ruinelli aus Soglio (Schweiz) und Sergio Pascolo aus Venedig an. 2016 haben im März und im Mai zwei Sitzungen des Landesbeirats stattgefunden, drei weitere folgen. Aufgabe des Landesbeirates ist es, qualitätsvolles und landschaftsgerechtes Bauen zu unterstützen, indem Bauherrn und Gemeinden eine fachliche Beratung mit der Möglichkeit eines Lokalaugenscheins angeboten wird. "Eine möglichst frühe Einbindung des Beirats in die Planung und die Besprechung mit allen Beteiligten vor Ort erleichtern eventuelle Änderungen und Verbesserungen am Projekt", betont Amtsdirektor Adriano Oggiano. Er weist auf die Wichtigkeit eines sensiblen Umgangs mit dem Orts- und Landschaftsbild hin.

Beim Lokalaugenschein mit dem Landesbeirat für Baukultur und Landschaft in Sterzing waren neben Bauherr und Investor sowie Planer der Landessachverständige, der Direktor des Landesamtes für Landschaftsschutz, die Direktorin des Landsamtes für Denkmalpflege sowie der Sterzinger Bürgermeister und die Vertreter des Gemeinderats sowie des Bauamts anwesend.

mpi

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