Umwelt | 27.05.2016 | 13:16

Tag des Kalterer Sees: Ökologisches Gleichgewicht stärken

Informationen zum Schutz des Ökosystems Kalterer See und zur Badequalität gibt es heute (27. Mai) beim "Tag des Kalterer Sees" von der Landesumweltagentur.

"Der Kalterer See ist eines der größten Gewässer in Südtirol und Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerkes. Er hat aber nicht nur aus ökologischer Sicht eine zentrale Bedeutung", unterstrich Flavio Ruffini, Direktor der Landesagentur für Umwelt, heute bei der Pressekonferenz zum "Tag des Kalterer Sees" im Lido am Kalterer See. Der See ist auch eine viel besuchte Freizeitattraktion und Naherholungsgebiet und damit für den Tourismus und für die wirtschaftliche Entwicklung im Süden Südtirols überaus wichtig." Ziel des "Kalterer See Tags" sei es daher, über das Ökosystem Kalterer See zu informieren und Aufklärungsarbeit zu leisten. "Die Landesumweltagentur hat in einer Arbeitsgruppe gemeinsam mit der Gemeinde Kaltern und dem Wissenschaftler Roland Psenner von der EURAC eine Strategie zur nachhaltigen Sicherung der ökologischen Gesamtqualität des Kalterer Sees entwickelt", berichtet Ruffini. Diese besteht aus einer Reihe von Maßnahmen, die das ökologische Gleichgewicht des Sees gegenüber Umweltauswirkungen stärken sollen.

Ökosystem Kalterer See stärken

"Der ökologische Zustand des Kalterer Sees wird regelmäßig vom Biologischen Labor der Landesumweltagentur erhoben", erklärt Direktorin Alberta Stenico. "Neben den chemischen Analysen, die seit 1975 durchgeführt werden, untersuchen wir auch weitere Parameter wie die Wasserpflanzen, das Zooplankton, das Phytoplankton, das Zoobenthos, das Phytobenthos und die Wasserpflanzen." Die Daten aus dieser Erhebung seien die Grundlage für die verschiedenen Eingriffe und Maßnahmen am See. So ist seit Jahren ein Mähboot am See stationiert, das die Mahd der Wasserpflanzen und weitere Arbeiten durchführt. Dieses Mähboot wird im Laufe dieses Jahres mit einem neuen, effizienteren ersetzt. "Die Mahd der Wasserpflanzen soll die Nährstoffe so gering wie möglich halten und ist damit auch für die ausgezeichnete Badequalität wichtig", ergänzt Stenico. Was die Eingriffe in die Fischpopulation betrifft, werden in Folge der Erhebung des Fischbestandes 2011 nur mehr Hechte eingesetzt. Großer Wert wird auch auf das Entenfütterungsverbot gelegt, dessen Bedeutung bei Treffen mit verschiedenen Interessensgruppen (Gemeinderat, Bürgerversammlung, Tourismustreibende, Schulen) immer wieder erklärt wurde.

Auf die Wichtigkeit, die Bevölkerung und die Gäste für den Kalterer See zu sensibilisieren, ging Bürgermeisterin Gertrud Benin ein: "Wir wollen insbesondere die Kinder, die Erwachsenen von morgen, über die Bedeutung des Sees, der ja vor ihrer Haustür liegt, aufklären und ihnen vermitteln, wie wichtig es ist, alle Lebensformen im See zu schützen."

Der "Tag des Kalterer Sees" wurde vom Biologischen Labor der Landesagentur für Umwelt in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Kaltern und dem Tourismusverein Kaltern sowie dem Landesamt für Jagd und Fischerei, dem Landesamt für Landschaftsökologie und dem Forstinspektorat Bozen 1 organisiert. Während der Info-Tag am Vormittag den Schulklassen Kalterns vorbehalten war, stehen heute Nachmittag von 13.30 bis 17.00 Uhr die Info-Stände allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen.

Ausgezeichnete Badequalität in allen acht Südtiroler Badeseen

Nicht nur in den Kalterer See, auch in alle übrigen heimischen Badeseen investiert das Land Südtirol viel. "Die Badequalität ist in allen acht Südtiroler Badeseen weiterhin ausgezeichnet", weiß Alberta Stenico. Die ersten Analysen der Badesaison, die diese hohe Qualität bestätigen, wurden bereits durchgeführt. Die Badetauglichkeit wird in den Sommermonaten kontinuierlich erhoben und die Ergebnisse sind im Internet unter folgender Adresse abrufbar: http://www.provinz.bz.it/umweltagentur/wasser/badegewaesser.asp

Seit Mittwoch dieser Woche (25. Mai) ist zudem der Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) über die Badetauglichkeit 2015 und den Ausblick 2016 veröffentlicht und unter folgender Adresse einsehbar: http://ec.europa.eu/environment/water/water-bathing/. Er liefert Informationen zu über 21.000 Badegewässern in ganz Europa, darunter auch zu den Südtiroler Badeseen.

Links zum Herunterladen:

Videodateien

Tag des Kalterer Sees
https://we.tl/8kFxB3iTMO

Interview Flavio Ruffini
https://we.tl/WqijL9KBPO

Interview Alberta Stenico
https://we.tl/8awzLLSShi

Interview Gertrud Benin
https://we.tl/mn1vWb4FTB

Interview Arthur Rainer
https://we.tl/gX3FkYtYTT

Interviews Schüler
https://we.tl/QP4cKwHdgo

Audiodateien

Ruffini - Stenico - Rainer - Benin - Schüler
https://we.tl/BVKVXaWMHZ

mpi

Bildergalerie

Badegewässer, Naherholungszone, Heimat verschiedener Tiere und Pflanzen: Der Kalterer See ist aus ökologischer ebenso wie aus wirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung.

Rund 400 Schüler aus Kaltern informierten sich heute über die Tiere und Pflanzen in und am Kalterer See, wie man sie schützt und wie man mit ihnen umgeht.
Foto: Biologisches Landeslabor

Einen Einblick in das Ökosystem Kalterer See gaben heute Umweltagenturdirektor Flavio Ruffini (vorne) mit Bürgermeisterin Gertrud Benin (4.v.r) und Amtsdirektorin Alberta Stenico (3.v.r.).
Zusätzlich im Bild (v.l.) Gemeindereferent Arthur Rainer, Tourismusvereinspräsident Sighard Rainer, Peter Kasal, Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie, und Vizebürgermeister Werner Atz. Foto: Biologisches Landeslabor