News & Events

UNESCO Welterbegemeinden: Gemeinsame Planung der nächsten Schritte

Unter dem Motto "Strategien für die Zukunft" fand gestern (19. Mai) eine Veranstaltung des Landesamtes für Naturparke für die UNESCO Welterbegemeinden statt.

Die Zukunft in den Dolomiten gemeinsam zu planen: Dazu sind die UNESCO Welterbegemeinden eingeladen.

Über das Welterbe zu informieren, dafür zu sensibilisieren und gemeinsam Schwerpunkte für die Zukunft zu planen: Das war das Ziel des gestrigen Treffens mit Bürgermeistern und Referenten der Südtiroler Welterbegemeinden, Vertretern der Naturparks in den Dolomiten sowie der Permanenten Arbeitsgruppe für das Dolomiten UNESCO Welterbe.

"Ein Welterbe ist eine Stätte, die einzigartig auf dieser Welt und deshalb für die zukünftigen Generationen zu erhalten ist. Das Welterbe-Siegel ist daher eine große Anerkennung, aber auch eine Verpflichtung für uns", erklärte Landesrat Richard Theiner zum Auftakt. "Im Vordergrund steht der Schutzgedanken und nicht die touristische Vermarktung. Unser aller Ziel muss es daher letztlich sein, die Themen Schutz und Nutzung im Dolomiten UNESCO Welterbe in Einklang zu bringen."

Piero Gianolla von der Universität Ferrara, Berater der Stiftung Dolomiten UNESCO, sprach über die Bedeutung der Aufnahme in die Welterbeliste, welche Eigenschaften diese Berggruppe zum Welterbe der UNESCO machen und die daraus folgenden Verpflichtungen. Umberto Martini von der Wirtschaftsfakultät der Universität Trient vertiefte hingegen das Thema Tourismus-Marken und Welterbeauszeichnung. Für die Glaubwürdigkeit der Marke müsse deren Inhalt mit dem Leitgedanken der UNESCO übereinstimmen, so der Experte.

Auf die Gemeinsame Führungs- und Tourismusstrategie des Dolomiten UNESCO Welterbes, die 2015 erarbeitet und genehmigt wurde, ging Marcella Morandini, Direktorin der Stiftung Dolomiten UNESCO ein. "Die Ausarbeitung dieses strategischen Dokuments stellt einen Meilenstein dar. Es war eine Auflage der UNESCO und war unter anderem gefordert worden, weil in einigen Gebieten der Dolomiten touristische Infrastrukturen und Nutzungen bereits die für ein Welterbe tragbare Grenze erreicht hatten", erklärte die Direktorin. Mit der Strategie sei auch die Grundlage für die zukünftige Entwicklung des Gebiets geschaffen. "Darin sind verschiedene Aufwertungs- und Verbesserungsvorschläge enthalten, die nur gemeinsam mit allen Interessierten – nicht zuletzt auch mit den Gemeinden – umgesetzt werden können", so Morandini.

In der anschließenden Diskussion mit lokalen Interessensvertretern – Hotelier Michil Costa, Gerhard Vanzi von Dolomiti Superski, Bergführer Erwin Steiner und Hotelier Werner Putzer – ging es darum, wieviel Tourismus die Dolomiten vertragen und welchen Touristen-Typ die Dolomitengebiete wollen.

"Für eine erfolgreiche Führung des Welterbegebietes braucht es die Zusammenarbeit aller. Jeder, Bevölkerung und Gäste, soll sich für die Erhaltung und nachhaltige Entwicklung dieses Erbes verantwortlich fühlen", betonten Enrico Brutti, Elisabeth Berger und Renato Sascor vom Landesamt für Naturparke. Sie luden die Welterbegemeinden ein, sich Schwerpunkte und konkrete Projekte zu überlegen und aktiv an der zukünftigen Planung mitzuwirken.

mpi

Bildergalerie