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Pollenflug: Rekord im April

Die Auswertungen des Biologischen Landeslabors zeigen: Im April war der Pollenflug auffallend intensiv. Spitzenreiter waren die Hopfenbuche und die Birke.

Blick durchs Mikroskop - Luftprobe von Schlanders am 2. April mit gefärbten Birken-Pollen zwischen Pilzsporen und Sahara-Staub: An diesem Tag erreichte allein die Birke eine Rekord-Pollenkonzentration von 1115 Pollen pro Kubikmeter Luft.

Im Biologischen Labor der Landesumweltagentur blickt man auf eine über 20jährige Erfahrung im Bereich der Pollenflugerhebung zurück. Von Mitte März bis Mitte Mai werden üblicherweise in den Proben der Pollenfallen von Bozen und Schlanders die höchsten Pollenkonzentrationen festgestellt und Spitzenbelastungen von über 1000 Pollen pro Kubikmeter sind in diesem Zeitraum möglich. Die jüngsten Auswertungen bestätigen, dass es sich für die windblütigen Bäume dieses Jahr um einen Ausnahmefrühling handelt.

Bereits im Spätwinter fielen Erle, Hasel und Ulme durch intensiven Pollenflug auf; im März erreichte der Pollenflug der Pappel im Vinschgau Rekordwerte und in den ersten drei Aprilwochen ließen außerordentlich hohe Pollenkonzentrationen der Hopfenbuche an allen drei Messstationen des Landes staunen. Im April erreichte der Pollenindex der Hopfenbuche in den Bozner Luftproben mehr als das Dreifache des langjährigen Mittelwertes, in Bruneck und Schlanders über das Vierfache. In der ersten Aprilwoche wurden insbesondere in Bozen - zeitgleich mit der kräftigen und stabilen Südwestströmung, die auch Saharastaub über das Mittelmeer bis zu den Alpen transportiert hat – ungewöhnlich lange, sehr hohe Pollenbelastungen festgestellt: Die mittleren Tageskonzentrationen schwankten von 1000 bis sogar über 4000 Pollen pro Kubikmeter Luft.

"Das Erreichen der Blühbereitschaft und die produzierte Pollenmenge hängt von Bedingungen während eines oft langen Zeitraumes vor der Blüte ab. Sobald die windblütigen Bäume blühbereit sind, steuert das vorherrschende Wetter die Pollenausschüttung", sagt Edith Bucher, Biologin am Biologischen Labor. "Die ersten drei Aprilwochen waren fast durchwegs frühlingshaft warm, zum Teil sogar frühsommerlich, dies hat den Pollenflug sehr begünstigt." Vor allem Hopfenbuche und Birke bestimmten im April das Pollenspektrum und machten vielen Pollenallergikern das Leben schwer.

Der Kälteeinbruch und insbesondere die jüngsten Niederschläge haben die Pollenbelastung vorübergehend absinken lassen. Mit der Umstellung auf wieder frühlingshaftere Temperaturen kann diese jedoch bald wieder ansteigen, so die Expertin. Im Mai sind im Süden des Landes vor allem die Süßgräser als Pollenallergene von Bedeutung, außerdem ist mit zunehmendem Pollenflug von Brennnesselgewächsen, Knöterichgewächsen und Kieferngewächsen zu rechnen.

Weitere Infos zu Hopfenbuche und Birke finden sich auf der Webseite der Landesumweltagentur:

http://www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft/birke.asp

http://www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft/hopfenbuche.asp

mpi