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Radonkarte Südtirol ist vollständig - Infostand auf Interregio am Reschensee

LPA - Die Radonkarte von Südtirol, welche in den vergangenen Jahren vom Landeslabor für physikalische Chemie erstellt wurde, ist vollständig. Alle Südtiroler Gemeinden wurden erfasst und die Radonkonzentration festgehalten. Informationen über Sanierungs- und Vorosrgemaßnahmen bei Radonbelastung erteilt das Landeslabor für physikalische Chemie bei einem eigenen Stand an der Interregio 2003, die vom morgigen Mittwoch, den 16. Juli, bis zum Sonntag, den 20. Juli, am Reschensee stattfindet.

In den vergangenen zehn Jahren hat das Landeslabor für physikalische Chemie in insgesamt 3265 Häusern in allen Gemeinden des Landes Radonmessungen durchgeführt. Die Ergebnisse wurden in einer Radonkarte zusammengefasst, aus der die unterschiedliche Radonbelastung in den einzelnen Bezirken ersichtlich ist. "Besonders stark ist die Belastung im oberen Vinschgau, im Bereich von Franzensfeste und Lüsen sowie im Hochpustertal. "Südtirol ist damit die erste Provinz in Italien, welche die im Jahr 2000 gesetzlich vorgeschriebene Radonkarte des eigenen Gebietes erstellt hat", betont der Direktor des Landeslabors für physikalische Chemie, Luigi Minach.

Radon ist ein natürlich vorkommenden radioaktives Edelgas und ein Zerfallsprodukt von Uran. In geringen Konzentrationen ist Radongas auch in der Außenluft enthalten. Vom Erdreich kann das Gas über undichte Stellen in die Häuser eindringen, besonders betroffen sind dabei Keller- und Parterrewohnungen. "Erhöhte Radonwerte stellen eine Gefahr für die Gesundheit dar, nach dem Rauchen gilt Radongas als zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs", erklärt Minach. In Arbeitsräumen ist eine Radonmessung seit dem März vergangenen Jahres vorgeschrieben. Für den privaten Wohnbereich gibt es vorerst nur Richtwerte, die eine kritische Belastung angeben. Diese liegen für bestehende Bauten bei 400 Bq/m³, für Neubauten bei 200 Bq/m. "Die neue Radonkarte ist daher ein wichtiges Planungsinstrument für den Bausektor", so Minach. Bei bestehenden Bauten biete sie eine Entscheidungshilfe dafür, ob bei Sanierungen Radonmessungen beantragt und gegebenenfalls Gegenmaßnahmen ergriffen werden sollen. Bei Neubauten gibt die Karte Aufschluss darüber, wo vorsorglich Maßnahmen gegen die Radonbelastung getroffen werden sollen.

Informationen und Beratung zum Thema Radon bietet das Landeslabor für physikalische Chemie in Bozen unter der Rufnummer 0471 291324 oder im Südtiroler Bürgernetz unter www.provinz.bz.it/umweltagentur/radon. Bei der Drei-Länder-Schau "Interregio", die am morgigen Mittwoch in Graun am Reschensee eröffnet wird, ist das Labor gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsamt Bern an einem gemeinsamen Stand vertreten. Bis zum kommenden Sonntag, den 20. Juli, können sich dort alle Interessierten über Sanierungs- und Vorsorgemaßnahmen bei erhöhter Radonbelastung informieren.

bch