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Grünes Licht für Abkommen mit Terna

Die Realisierung einer neuen Hochspannungslinie über den Reschenpass nimmt immer konkretere Formen an. Heute (19. Jänner) hat die Landesregierung den Abschluss einer zusätzlichen Vereinbarung mit dem staatlichen Stromnetzbetreiber Terna beschlossen und Energie- und Umweltlandesrat Richard Theiner ermächtigt, diese zu unterzeichnen.

Terna plant mehrere grenzüberschreitende Hochspannungslinien; jene über den Reschenpass wird - so sieht es das Abkommen mit dem Land vor - auf Südtiroler Seite komplett unterirdisch verlegt.

Die neue Linie über den Reschenpass ist eine Interconnector-Linie im Sinne des Staatsgesetzes Nr. 99/2009, in dem der Staat die Möglichkeit vorsieht, dass die sogenannten großen Energieverbraucher die Realisierung von internationalen Leitungen finanzieren und dafür über eigene Leitungen für eine bestimmte Zeit (circa 12-15 Jahre) günstigeren Strom aus dem Ausland beziehen können. Um in den Genuss dieser Möglichkeit zu kommen, mussten sich interessierte Betriebe melden und in eine Liste eintragen lassen.

Terna hat vom Staat den Auftrag erhalten, mehrere solcher grenzüberschreitender Linien umzusetzen, und diese sowohl zu planen als auch zu bauen. Die Entscheidung über die gesamte Abwicklung liegt beim Ministerium für Wirtschaftliche Entwicklung. Dem Land Südtirol wurde jedoch bei der Planung und Umsetzung vor Ort Mitsprache eingeräumt.

Im Rahmen der Neuausrichtung des Energiesektors arbeitet das Land an einem Masterplan für die Stromverteilung und hat in diesem Zusammenhang bereits 2015 ein grundsätzliches Vereinbarungsprotokoll mit Terna unterzeichnet. "Heute hat die Landesregierung grünes Licht für die Unterzeichnung einer weiteren Vereinbarung gegeben", berichtet Landesrat Richard Theiner. "Ziel dieses Abkommens ist es, die Hochspannungslinie am Reschenpass voranzubringen, und damit auch eine hohe Versorgungssicherheit und Qualität im Lande zu gewährleisten. Natürlich wird dies in enger Absprache mit den Gemeinden erfolgen."

Das zusätzliche Abkommen stellt also sicher, betont der Landesrat, dass es bei der Realisierung der Interconnector-Linie über den Reschenpass auch einen Mehrwert für Südtirol und die betroffenen Gemeinden gibt.
So wird die Leitung auf Südtiroler Seite komplett unterirdisch verlegt. Der detaillierte Verlauf ist noch Gegenstand von Gesprächen zwischen Terna und den Gemeinden Graun und Mals.
Weiters wird das Umspannwerk Glurns verbessert, sodass zwei Hochspannungsleitungen künftig miteinander kommunizieren können. "Dies führt zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgungssicherheit im gesamten Vinschgau und besonders im Obervinschgau", so Theiner.
Nicht zuletzt konnte erreicht werden, dass in Graun die innerörtliche Freileitung im Ausmaß von 0,5 Kilometern unterirdisch verlegt und das Umspannwerk außerhalb des Dorfes angesiedelt wird.

"Die Kosten im Ausmaß von rund 70 Millionen Euro tragen die privaten Unternehmen, die dafür günstigeren Strom aus dem Ausland beziehen können", erklärt Landesrat Theiner abschließend. "Insgesamt werden für Planung und Bau voraussichtlich vier bis fünf Jahre vergehen, bis Strom über die neue Hochspannungslinie am Reschenpass fließen wird."

mpi

Beschlüsse der Landesregierung vom 19.01.2016