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Pollenflug im Winter: Erste Vorboten entdeckt

Trotz der morgendlichen Minustemperaturen ist die Luft nicht völlig "pollenfrei". Erste Pollen von Hasel, Erle und Zypressengewächsen sind in Bozen bereits in die Pollenfalle gegangen. Dies teilt das Biologische Labor der Landesagentur für Umwelt mit.

Auch wenn es nicht so aussieht, als ob etwas blühen würde, können im Dezember bereits erste Pollen fliegen: Im Bild ein früh blühender Haselstrauch an einem geschützten Standort am Waldrand bei Tisens am vergangenen Wochenen

Die Novembertemperaturen waren dieses Jahr mild – mit bis zu zwei Grad Celsius über dem langjährigen Mittelwert – und auch jetzt im Dezember ist es in den höheren Lagen vergleichsweise mild. Das hat auch Auswirkungen auf die Vegetation. In den letzten Wochen konnte Veronika Kofler, Mitarbeiterin des Biologischen Labors der Landesumweltagentur, erste, einzelne Pollen von Hasel, Erle und Zypressengewächsen in den Proben der Bozner Pollenfalle feststellen. "Die Pollen der frühblühenden Sträucher fliegen im Etschtal üblicherweise erst im Jänner, doch ist Dezember-Pollenflug in anderen, wärmeren Regionen kein seltenes Phänomen", heißt es dazu vom Polleninformationsdienst der Landesumweltagentur. Dort wird ganzjährig und kontinuierlich gemessen, denn der Blühbeginn kann sich im Winter schnell um einige Wochen verschieben.

Die in Bozen gemessenen Pollenkonzentrationen sind vorerst noch sehr gering. Trotzdem kann es vorkommen, einen einzelnen stäubenden Haselstrauch bereits im Dezember zu entdecken, wie am vergangenen Wochenende an einem geschützten Standort am Waldrand bei Tisens (siehe Abbildungen). "Die Beobachtung erster Strauch- und Baumpollen soll jedoch nicht überbewertet werden, es handelt sich um Vorboten, mit dem eigentlichen Start der Pollensaison ist wohl erst im Jänner zu rechnen", informiert Edith Bucher, Biologin am Biologischen Labor.

Weil der Dezember im Etschtal eigentlich als nahezu pollenfreier Monat gilt, laufen dort zwar die Pollenmessungen weiter, der Polleninformationsdienst nimmt seine Tätigkeit jedoch erst im Jänner wieder auf. Dennoch sei es für die Bevölkerung wichtig zu wissen, so Bucher, dass hinter einem Winterschnupfen auch eine Pollenallergie stecken kann. Ein wichtiges Erkennungsmerkmal für eine solche ist es, wenn zur selben Jahreszeit regelmäßig Beschwerden an Augen und Atemwegen auftreten.

Ab Jänner informiert der Polleninformationsdienst der Umweltagentur, der 2015 übrigens sein 20-jähriges Bestehen feiern konnte, wieder wöchentlich über den Pollenflug unter: www.provinz.bz.it/umweltagentur/luft/polleninformationsdienst.asp.

mpi

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