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Müllverwertungsanlage: Nur zertifizierter Müll
Die thermische Müllverwertungsanlage der Landeshauptstadt wird ab sofort nur mehr mit zertifiziertem Müll beliefert. "Um das Risiko eines Störungsfalles oder eines Brandes zu minimieren, darf nur mehr vorsortierter und zerkleinerter Müll angeliefert werden", erklärte heute (2. Dezember) nach einer Aussprache mit Landesumweltagentur und Betreibergesellschaft ECO-Center Landesrat Richard Theiner.
"Der gestrige Brand in der Müllverwertungsanlage in Bozen Süd hat zwar zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung dargestellt. Alle Luftwerte lagen immer deutlich unter den Grenzwerten", betonte heute Umweltlandesrat Richard Theiner, "doch wollen wir alle Maßnahmen treffen, um solche Störfälle zu vermeiden und das Risiko für die Bevölkerung so weit wie möglich zu minimieren."
Der Umweltlandesrat ist am heutigen Mittwoch mit Vertretern der Landesumweltagentur um Direktor Flavio Ruffini sowie der Betreibergesellschaft ECO-Center AG zusammengetroffen, um den gestrigen Brand im Müllzerkleinerer der Müllverwertungsanlage, die Folgen und den Einsatz zu analysieren und etwaige Verbesserungsmaßnahmen zu beschließen. Auslöser für den Brand in der Shredderanlage war, wie der Direktor der ECO-Center AG, Marco Palmitano, mitteilte, ein etwa ein Kubikmeter großer Müllbestand. "Während der Löscharbeiten wurde der Müllofen mit Erdgas betrieben. Nachdem die Feuerwehr grünes Licht gegeben hat, wurde am Nachmittag der reguläre Betrieb wieder aufgenommen", informierte heute Direktor Palmitano. Bisher seien keine Schäden ersichtlich, allerdings wolle man die Anlage noch einer gründliche Kontrolle unterziehen.
"Um das Risiko zu minimieren, haben wir die Betreibergesellschaft dazu verpflichtet, nur mehr zertifizierten Müll anzunehmen", so Landesrat Theiner. Das bedeute, so der Landesrat, dass ab sofort nur mehr vorsortierter und entsprechend zerkleinerter Müll behandelt werde. Aussortiert werden demnach die für die Verbrennung weniger geeigneten Stoffe. Zudem werden jene Abfälle ermittelt, die zu zerkleinern sind. "Die Zerkleinerung wird für sperrigen Müll aus der öffentlichen Sammlung vorgesehen, zu denen beispielsweise der häusliche Sperrmüll wie Matratzen oder kleine Möbelstücke zählen, die wahrscheinlich den Brand verursacht haben", erklärt Landesrat Theiner.
"Ich habe die Umweltagentur persönlich damit beauftragt, entsprechende Kriterien für die Sortierung auszuarbeiten", bestätigt Landesrat Theiner, "die Kriterien müssen von allen Produzenten übernommen und eingehalten werden. Eco-Center wird aufgefordert die Einhaltung dieser Kriterien bei der Anlieferung sämtlicher Abfällen zu überprüfen."
Als gut koordiniert und sehr effizient bezeichnet der Landesrat die Arbeit der Einsatzkräfte, sowohl der Berufsfeuerwehr, der freiwilligen Feuerwehren sowie der Fachleute der Umweltagentur und von Eco-Center.
Die Landesagentur war gestern kurz nach Auslösen des Notfalls vor Ort und hat laufend Messungen vorgenommen und die verschiedenen Messstellen monitoriert. So bestätigt der Leiter der Landesuagentur, Flavio Ruffini, dass es zu keiner bei den verschiedenen Messstellen in Leifers und in Kaiserau zu einer Überschreitung der Belastungsgrenzwerte gekommen ist. Auch am Kamin wurden die in der Genehmigung der Anlagen geforderten weit unter den gesetzlichen Grenzwerten liegenden Werte nicht überschritten.
Außerdem wurden von der Landesagentur, so Direktor Ruffini weiter, etwas nördlich und südlich der Anlage verschiedene Schnellanalysen durchgeführt, um Auskunft über allfällige Belastungen durch Immissionen zu erhalten. Auch in diesem Fall wurden bisher keine Anomalien festgestellt. Agentur-Chef Ruffini weist aber auch daraufhin, dass in den Labors derzeit noch die detaillierte Auswertung der entnommenen Proben vorgenommen werden. Die Ergebnisse werden dann im vollen Umfang auf der Homepage der Agentur vorgestellt werden.
jw