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Entscheidungen der UVP-Amtsdirektoren

LPA - Mehrere größere Projekte haben die für die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) zuständigen Amtsdirektoren bei ihrer Sitzung vergangene Woche in Bozen begutachtet. Abgelehnt wurde lediglich ein Varianteprojekt zum Bau eines unterirdischen Wasserbehälters bei der Talstation der Aufstiegsanlage „Klausee“ im Ahrntal.

Die technischen Anlagen und der dritte Biokessel für das Fernheizwerk in Toblach können laut Gutachten der UVP-Amtsdirektoren ausgebaut werden. Der Zusatzofen mit einer Dampfturbine wird zehn Megawatt Leistung liefern. Es wird 90 Prozent thermische Leistung für die Grundlast erzeugt und zehn Prozent elektrische Leistung. „Die Abluft wird wie bisher behandelt“, erklärt Walter Huber, der Direktor der Landesagentur für Umwelt- und Arbeitsschutz.

Positiv fiel das Gutachten der UVP-Amtsdirektoren auch für ein Varianteprojekt zur Sanierung der Deponie Klingelschmied Pontives im Gemeindegebiet von Kastelruth aus. Das Projekt sieht vor, die Abdeckung der Deponie statt mit Ton mit einer umfangreicheren Schicht aus dem Stoff Trisoplast zu machen.

An der Blumauerstraße am rechten Eisackufer im Gemeindegebiet Ritten kann eine Bauschuttrecyclinganlage errichtet werden. Dafür gaben die UVP-Amtsdirektoren grünes Licht. Zum Schutz vor Steinschlag und als Lärmschutz wird ein Damm errichtet. Zur Anlage werden eine LKW-Brückenwaage und ein Container als Büro gehören. Von der angrenzenden Methangasleitung muss der vorgeschriebene Abstand eingehalten werden. Der Tiefbrunnen in der Nähe muss geschützt werden. Er soll zur Bewässerung der Restmassen dienen. Gegen den Eisack hin muss eine Zyklopenmauer errichtet werden, so die Auflagen der UVP-Amtsdirektoren. 10.000 Tonnen Bauschutt sollen pro Jahr in der Recyclinganlage behandelt werden.

In der Deponie „Alte Säge“ in der Gemeinde Sexten kann weiteres Aushubmaterial abgelagert werden. Die Gemeinde Sexten hat dort bisher 17.000 Kubikmeter deponiert. Die UVP-Amtsdirektoren haben einer Erhöhung der Kapazität von 25.000 auf 32.000 Kubikmeter vorgesehen. Der Abstand vom Sextner Bach muss laut Auflagen der UVP-Amtsdirektoren zehn Meter betragen. Der Zugang muss mit einer Schranke abgeriegelt werden.

In der Gemeinde Mals sollen die bestehenden Anlagen für das Nordische Skizentrum Schlinig saniert und verbessert werden. Die Langlaufloipe soll erweitert werden. Außerdem wird eine Beschneiungsanlage gebaut und die Beleuchtung verbessert. Für die Beschneiungsanlage werden aus dem Schlingerbach fünf Liter pro Sekunde abgeleitet. Dagegen hatten die UVP-Amtsdirektoren keine Einwände. Nicht gutgeheißen haben sie hingegen die geplante 2500 Meter lange Sommerlanglaufloipe auf Asphalt. „Die Bahn wäre ein zu großer Eingriff in die Landschaft“, erklärt Huber.

In Prags wir im Bereich von Altprags bis nach Brüggele an der Schmutzwasserkanalisierung weitergebaut. Die UVP-Amtsdirektoren haben dieser Maßnahme zugestimmt. In verschiedenen Baulosen werden einmal 2460 Meter und einmal 3500 Meter Polyethylen(PE)-Leitungen verlegt, die längs der Straße verlaufen.

Für die künstliche Beschneiung kann in der Gemeinde Corvara in Braia Fraida ein Wasserspeicherbecken errichtet werden. Die UVP-Amtsdirektoren haben ihr OK für den unterirdischen 7000 Kubikmeter umfassenden Speicher mit den Dimensionen 42 mal 28 mal sechs Meter gegeben. Der Speicher soll, so die Auflage der UVP-Amtsdirektoren, innerhalb der Piste untergebracht werden. Zurzeit gibt es zwei Speicher, die jeweils 700 Kubikmeter Wasser fassen. 22,5 Hektar Piste sollen mit Wasser aus dem neuen Speicher beschneit werden. 60 Meter Verrohrung und die dazugehörigen Pumpen werden dafür angebracht.

Der Aushub, der rund 4800 Kubikmeter umfassen wird, soll - soweit möglich - vor Ort wieder verwendet werden, so Huber. Als Kaution sind 30.000 Euro vorgesehen.

Zum Schutz vor Lawinen werden in Unterthun der Gemeinde Stilfs eine Lawinenschutzgalerie, Schutzbauten und ein Straßenabschnitt neu gebaut. Ein Tunnel und zwei Kehren sowie eine Brücke auf zwei Pfeilern sollen die Straße sichern. Die UVP-Amtsdirektoren haben dem Projekt zugestimmt. Es ist allerdings noch zu entscheiden, wo das Aushubmaterial von 36.000 Kubikmetern zwischengelagert wird. Der alte lawinengefährdete Straßenabschnitt soll rückgebaut werden.

Der 3,6 Kilometer lange Fahrradweg von St. Johann nach Steinhaus in der Gemeinde Ahrntal kann laut UVP-Gutachten gebaut werden. Der Weg liegt im landwirtschaftlichen Grün. Ein Teil des Weges soll asphaltiert werden, weil er als so genannter „Mischweg“ auch von landwirtschaftlichen Maschinen und Traktoren befahren wird. Nach den Arbeiten soll die Wegränder begrünt werden, betonten die UVP-Amtsdirektoren. Der Graben entlang welchem der Weg verläuft muss offen bleiben, so die UVP-Amtsdirektoren. Ein Holzbrücke soll auf die andere Grabenseite führen.

In der Gemeinde Ahrntal wird die Trennkanalisation Klausberg mit „Anschluss Almboden“ nach einem Varianteprojekt erfolgen. Auch dieses Projekt haben die UVP-Amtsdirektoren befürwortet. Ein Bereich von 150 Metern ist besonders rutschgefährdet. In diesem Bereich soll die Kanalisation oberirdisch geführt werden. Dazu müssen die Rohre entsprechend isoliert und geheizt werden. Da das Gebiet stark vernässt ist, müssen die Arbeiten voraussichtlich von Hand ausgeführt werden. Die restliche Kanalisation wird auf einer Länge von 572 unterirdisch verlaufen.

Der Schmutzwasserkanal „Obergoste-Industriezone“ in den Gemeinden Olang und Rasen-Antholz wird ebenfalls nach einem Varianteprojekt entstehen. Auch dafür haben die UVP-Amtsdirektoren ihre Zustimmung gegeben. Die Rohre werden einen Durchmesser von 160 bis 200 Millimeter haben. Der Kanal wird 2024 Meter lang werden und entlang der Straße verlaufen.

Abgelehnt haben die UVP-Amtsdirektoren ein Varianteprojekt zum Bau eines unterirdischen Wasserbehälters bei der Talstation der Aufstiegsanlage „Klausee“ im Ahrntal. „Die Pumpstation für die Anlage wurde widerrechtlich gebaut, weshalb wir das Projekt nicht gutheißen können“, erläuterte Huber.

SAN