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Fernheizwerke: 94 Millionen Liter Heizöl eingespart

Mit 77 Biomasseanlagen in 116 Gemeinden verfügt Südtirol über die europaweit höchste Dichte an Fernheizwerken. Sie versorgen rund 20 Prozent der Gebäude in Südtirol mit sauberer Energie für Strom und Wärme. "Wie die nun vorliegenden Daten zeigen, konnten 2014 dank der Biomasse-Fernheizwerke über 94 Millionen Liter Heizöl eingespart werden", freut sich Umweltlandesrat Richard Theiner.

Die 77 Fernheizwerke in Südtirol leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, die Kohlendioxid-Emissionen zu senken; im Bild das Biomassefernheizwerk in Latsch.

Seit Jahren schon betreibt Südtirol eine nachhaltige Energiepolitik mit dem Ziel, die Kohlendioxid-Emissionen zu senken und dadurch der Umweltverschmutzung und dem Klimawandel entgegenzuwirken. Im Rahmen einer nachhaltigen Versorgung mit erneuerbaren Energien spielen die Biomassefernheizwerke eine wichtige Rolle. "Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, die Kohlendioxid-Emissionen, ganz im Sinne der im Landesklimaplan festgelegten Strategie Energie-Südtirol-2050, erheblich zu senken", betont Landesrat Theiner. "Fernheizwerke schaffen aber nicht nur die Voraussetzung für eine saubere Energieversorgung, sie machen uns auch immer unabhängiger von den knapper werdenden fossilen Rohstoffen und stehen zudem für eine kostengünstigere Energieversorgung zum Vorteil der Bürger und der Wirtschaft."

Nun liegen die neuesten Daten des Landesamtes für Energieeinsparung zu den Südtiroler Fernheizwerken vor. Daraus geht hervor, dass insgesamt 77 Fernheizwerke die Haushalte in Südtirol mit Wärme versorgen, 26 davon produzieren auch Strom. Von diesen 26 Fernheizwerken verwenden 14 ausschließlich den Energieträger Holz zur Stromproduktion.

Der gesamte Wärmeverkauf belief sich 2014 auf rund 600 Millionen Kilowattstunden. Hervorzuheben ist, dass im Vergleich zum Vorjahr insgesamt weniger Wärme verkauft wurde, obwohl die Anzahl der Fernheizwerk-Anschlüsse von 2013 auf 2014 um 500 auf 15.546 gestiegen ist. Das sei, so Petra Seppi, Direktorin des Landesamtes für Energieeinsparung, einerseits darauf zurückzuführen, dass der Winter 2014 in ganz Südtirol vergleichsweise mild war und somit weniger Wärme zum Heizen gebraucht wurde. "Darüber hinaus ist der Rückgang im Wärme-Verkauf aber sicher auch damit zu erklären, dass gerade im Bereich energieeffizientes Bauen und Sanieren von Gebäuden in Südtirol bereits Einiges geleistet wurde. Dort besteht bekanntlich das größte Einsparpotential", erklärt Seppi. Ein gut gedämmtes Gebäude brauche einfach weniger Energie. Zudem hätten die Südtiroler gelernt, sparsam mit Energie umzugehen.

Die Wärmeproduktion der Fernheizwerke Südtirols liegt inzwischen bei über 825 Millionen Kilowattstunden, die Stromproduktion beläuft sich auf knapp 125 Millionen Kilowattstunden. 2013 betrug die Stromproduktion mit 60 Millionen Kilowattstunden noch rund die Hälfte. Insgesamt ist das Fernwärmenetz in Südtirol auf 830 Kilometer Leitungen angewachsen.

"Welch großen Beitrag die Biomasseanlagen für den Umweltschutz leisten, wird noch deutlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass 2014 dank der Fernheizwerke über 94 Millionen Liter Heizöl eingespart werden konnten", unterstreicht Landesrat Theiner abschließend. Das entspreche einer Einsparung von 277.000 Tonnen Kohlendioxid und wirke sich natürlich positiv auf die Umwelt aus.

mpi