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Geologie und Auerwild: Fortbildungstag der Naturparke

Zu ihrem jährlichen gemeinsamen Fortbildungstag kamen am vergangenen Freitag, 2. Oktober, Mitglieder der Führungsausschüsse aller sieben Südtiroler Naturparke und Mitarbeiter des Landesamtes für Naturparke im UNESCO-Welterbegebiet Bletterbach zusammen.

Bei der Exkursion in der Bletterbachschlucht konnten die Teilnehmer eine Reise durch die Jahrmillionen der Erdgeschichte unternehmen.

Eine Reise durch die Jahrmillionen der Erdgeschichte konnten die Teilnehmer bei der Besichtigung des Geoparcs Bletterbach in Aldein und der anschließenden geologischen Exkursion in der Bletterbachschlucht unternehmen. Peter Daldos und Christian Weber, Präsident und Direktor des Geoparc Bletterbach, gingen auf die Entwicklung des Besucherzentrums, das dieses Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiert, und auf die Besonderheiten in der geologischen Struktur der Schlucht ein, die als weltweit einzigartig gilt.

Am Nachmittag stand die Vorstellung des Projekts "Bestandsmonitoring von Raufußhühnern" im Rahmen der Habitatverbesserungsmaßnahmen, die das Landesamt für Naturparke gemeinsam mit dem Forstinspektorat Bozen I im Naturpark Trudner Horn durchführt, auf dem Programm. Wie Valentin Schroffenegger vom Landesamt für Naturparke berichtet, konnte in der Vergangenheit ein signifikanter Rückgang der Auerwildpopulation im Naturpark Trudner Horn nachgewiesen werden. "Von geschätzten 50 Hähnen Ende der siebziger Jahre ging die Popolation vor fünf Jahren auf nur mehr sieben Hähne zurück. Aus diesem Grund wird seit 2009 jährlich eine Bestandserhebung der Raufußhühner im Naturpark Trudner Horn durchgeführt und gezielte Maßnahmen zur Verbesserung und Rückgewinnung von Lebensraum gesetzt", so Schroffenegger. Neben der Störung durch Pilzsammler und diverse Freizeitaktivitäten seien wahrscheinlich Prädatoren, veränderte klimatische Bedingungen und Lebensraumschwund für den Rückgang verantwortlich.

Die Maßnahmen zur Habitatverbesserung werden von Forstarbeitern des Forstinspektorats Bozen I durchgeführt. "Dazu gehören die Schaffung neuer bzw. die Vernetzung bestehender Lebensräume, die Reaktivierung von Lärchenweiden, die gezielte Durchforstung zu dichter Waldbestände und die Schaffung von kleinen Lichtungen, das Freischneiden zuwachsender Moore sowie die Förderung der Heidelbeere", erklärt Rainer Ploner, stellvertretender Amtsdirektor des Forstinspektorats I Bozen.

"Von diesen Maßnahmen profitiert nicht nur das Auerwild, sondern die gesamte Biodiversität im Naturpark Trudner Horn", betont Enrico Brutti, geschäftsführender Direktor des Landesamtes für Naturparke. Die Finanzierung dieser Natura 2000-Maßnahmen erfolgt mit den dafür zur Verfügung stehenden EU-Geldern. Ergänzend dazu werden immer wieder gezielte Sensibilisierungsmaßnahmen zur verantwortungsvollen und nachhaltigen Nutzung der Natur im Naturpark Trudner Horn durchgeführt.

mpi

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