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Ursache für Fischsterben im "Großen Kalterer Graben" untersucht

Der geringe Sauerstoffgehalt des Wassers infolge der Wärmeperiode und die geringe Wasserführung haben Ende Juli höchstwahrscheinlich zum Fischsterben im "Großen Kalterer Graben" geführt. Dies geht aus den nunmehr abgeschlossenen Untersuchungen des Landesamtes für Gewässerschutz hervor.

Der Große Kalterer Graben

Das Landeslabor für Wasseranalysen und das Biologische Landeslabor der Umweltagentur konnten in den ökotoxikologischen Untersuchungen eine Toxizität, also Giftigkeit, im Wasser ausschließen. "Grund des Ende Juli aufgetretenen Fischsterbens war somit höchstwahrscheinlich der sehr geringe Sauerstoffgehalt des Wassers im Großen Kalterer Graben zwischen dem Ausfluss des Kalterer Sees und der Sperre oberhalb der Kläranlage Tramin", erklärt der Direktor des Landesamtes für Gewässerschutz Ernesto Scarperi. Die Karpfenartigen (Cypriniden), die in Südtirol vor allem in den sommerwarmen Gräben sowie in den Seitenarmen im Etschtal optimale Lebensbedingungen vorfinden, brauchen zum Überleben einen Mindestsauerstoffbedarf von mindestens 4 Milligramm pro Liter. "Durch die lange Hitzeperiode und die geringe Wasserführung lag der Sauerstoffgehalt im betroffenen Abschnitt deutlich darunter, wie auch die Messungen am 6. und 13. August ergeben haben. Zudem erreichte die Wassertemperatur hohe Werte zwischen 22 und 25,7 Grad Celsius. Diese Faktoren haben höchstwahrscheinlich zum Fischsterben geführt", so Scarperi.

Um eine solche Situation in Zukunft zu vermeiden, haben sich vor kurzem die zuständigen Landesämter für Gewässerschutz, für Gewässernutzung, für Jagd und Fischerei sowie für Ländliches Bauwesen mit den Bürgermeistern von Kaltern und Tramin sowie mit den Vertretern des Bauernbundes und des Fischereivereins Tramin getroffen. "Ziel des Treffens war es, erste Schritte eines Management- bzw. Nutzungplanes des Grabens sowie des Kalterer Sees in die Wege zu leiten", berichtet Amtsdirektor Scarperi. Unter anderem durch eine bessere Abstimmung bei den Wasserentnahmen und durch eine bessere Kontrolle des Bonifizierungskonsortiums als Bewirtschafter des Großen Kalterer Grabens soll es künftig zu Notsituationen erst gar nicht mehr kommen.

 

mpi