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Wildbach- und Lawinenverbauung: LR Schuler besichtigt Baustellen vor Ort

Landesrat Arnold Schuler hat heute (29. Juli) gemeinsam mit Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger die Baustellen der Landesabteilung Wasserschutzbauten im Raum Meran in Augenschein genommen. Auf Meran 2000 und auf der Tablander Alm zeigte sich Landesrat Schuler sehr beeindruckt von den Arbeiten, die in teils schwierigem Gelände mit größter Fachkompetenz durchgeführt wurden.

Besichtigung der Baustelle "Oswaldgraben" auf Meran 2000: Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger (3.v.links), Landesrat Arnold Schuler (5. v. links) und Haflings Bürgermeister Andreas Peer (6. v. links)

Seit Anfang Juli sanieren die Arbeiter des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd insgesamt 16 Konsolidierungssperren im Oswaldgraben, einem Zubringer des Sinichbaches im Wander- und Naherholungsgebiet Meran 2000. Es bestand die Gefahr, dass die mehrere Jahrzehnte alten Steinsperren ohne Eingriff zusammenbrechen. Durch die Stabilisierung des Oswaldgrabens soll verhindert werden, dass bei einem Unwetterereignis Murmaterial in den Sinichbach oder gar bis zur Firma MEMC in Sinich abgeht.

"Ich bin beeindruckt, welch große Fachkompetenz sich die Landesabteilung Wasserschutzbauten angeeignet hat", betonte Landesrat Arnold Schuler beim Lokalaugenschein, an dem der Direktor der Landesabteilung Wasserschutzbauten Rudolf Pollinger und Haflings Bürgermeister Andreas Peer anwesend waren.

Bodenerosion und Hangrutschungen - dies sind die Gefahren auf Meran 2000, das zu einem der erosionsgefährdetsten Gebiete Südtirols zählte. Ursache dafür waren Truppenübungen, die Erschließung des Gebietes durch Liftanlagen sowie die Überbeweidung durch das Vieh in den Sommermonaten.

Auszäunungen, Begrünungen und technische Instandhaltungsarbeiten sorgen dafür, das Problem einer weiteren Erosion einzuschränken. "Es ist erfreulich, dass immer mehr auf ingenieurbiologische Arbeiten gesetzt wird", erklärte Landesrat Schuler, der die Arbeiten, bei denen viel Holz und natürliche Materialien verwendet wurden, bestaunte.

Auf Meran 2000 ist die Wildbachverbauung des Landes bereits seit 1971 tätig. Bis heute wurden insgesamt 5.650.000 Euro dafür investiert. Im heurigen Jahr sind für die technischen Sanierungsarbeiten 100.000 Euro  vorgesehen und für die ingenieurbiologischen Arbeiten 50.000 Euro. Für das Projekt zeichnet Amtsdirektor Peter Egger verantwortlich, für die Bauleitung Thomas Thaler.

Der Bürgermeister von Hafling Andreas Peer sprach bei dem Lokalaugenschein der Wildbachverbauung sein Lob aus und bedankte sich für den großen jahrzehntelangen Einsatz für das Gebiet.

Die Baustelle auf der Tablander Alm oberhalb Partschins war das zweite Ziel des heutigen Lokalaugenscheines durch Landesrat Schuler. Im August 2008 hatte ein Unwetter Partschins heimgesucht. Rund 70.000 Kubikmeter Material aus dem Ziel-, dem Holer und dem Höllentalbach hatten den Sportplatz und den Fahrradweg verwüstet, die Straße durch den Vinschgau verlegt, Obstanlagen zerstört, die Stromversorgung von Tabland und Rabland unterbrochen und vier Brücken mitgerissen. Nach einer Reihe von Sicherungsmaßnahmen ist das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung West zurzeit dabei im Oberlauf des Höllentalbaches ab der Tablander Alm eine Sperrenstaffelung mit rund 30 Sperren zu errichten. Der Bach hat sich in den vergangenen Jahren hier stark eingetieft, weshalb bei einem Unwetter größere Mengen Material abgehen und wieder bis nach Partschins vordringen könnten.

Vorarbeiter Eduard Kaserer und sein Bautrupp erricten Holzsperren, die mit Steinen ausgepflastert werden. Um die Stabilität zu erhöhen, werden die verlegten Steine zusätzlich mit Eisenklammern befestigt. Ein rund 280 Kubikmeter großer Stein im Bachbett musste gesprengt werden, der bei einem Unwetter ins Tal hätte donnern können.

Das unwegsame Gelände und die geologische Struktur in diesem Gebiet bilden eine enorme Herausforderung für die Arbeiter und Techniker. Da es zur Baustelle keine Zufahrt gibt, erfolgt der Materialtransport per Hubschrauber. Auch die Arbeiter werden zur Baustelle geflogen, wo sie die Woche über in einem extra errichteten Barackenlager übernachten. Derzeit wird unter der Bauleitung von Projektant Julius Staffler das zweite Baulos verwirklicht, das dritte soll gleich im Anschluss in Angriff genommen und noch heuer abgeschlossen werden. Die Kosten für die drei Baulose belaufen sich auf 396.000 Euro.

Um die Sicherheit von Partschins vor Unwetterereignissen zu erhöhen, sind für die kommenden sieben bis zehn Jahre noch weitere Arbeiten im Höllentalbach geplant.

Beim Lokalaugernschein auf der Tablander Alm waren auch der Bürgermeister von Partschins Albert Gögele und Vizebürgermeister Luis Forcher mit dabei.

cl

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