News & Events

Neuer Libellenführer: 40 Arten allein im Etschtal

"Die Libellen des Etschtales zwischen Meran und Salurn" nennt sich die handliche Broschüre, die die Arbeitsgruppe für Libellen Südtirol "Libella" in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Landschaftsökologie herausgebracht hat. "Dieser Raum hat eine große Bedeutung für die Libellen in Südtirol", erklärt Amtsdirektor Peter Kasal.

Sommerzeit ist Libellenzeit: Immerhin 40 verschiedene Arten sind im Etschtal zu beobachten.

Weltweit gibt es über 6.000, in Europa rund 140 und in Italien 93 Libellenarten. In Südtirol sind aktuell 50 Arten bekannt. Welche Libellenarten in der Talsohle zwischen Meran und Salurn heimisch sind, war Inhalt einer dreijährigen Studie der Arbeitsgruppe für Libellen Südtirol "Libella" in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Landschaftsökologie.

Zum Abschluss ist nun eine handliche Broschüre in deutscher Sprache erschienen, die neben wichtigen allgemeinen Informationen zu diesen fragilen Insekten auch eine kompakte Beschreibung der häufigsten Arten der Talsohle zwischen Meran und Salurn enthält. So erfährt man darin, dass Libellen streng geschützte Tiere sind, die nicht stechen, dafür aber Fluggeschwindigkeiten von bis zu 40 Stundenkilometer erreichen können und deren Komplexaugen sich aus bis zu 30.000 Einzelaugen zusammensetzen. Die ersten Libellen lebten bereits vor mehr als 250 Millionen Jahren.

"Die Erhaltung der Lebensräume solch besonderer Tiere ist uns wichtig. Sensibilisierungsarbeit für diese Naturinseln in unseren intensiv genutzten Landschaften zu leisten, war daher auch das Ziel der Zusammenarbeit mit dem Verein Libella", erklärt Peter Kasal, Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie.

Im Zuge der Studie wurde in einem Vergleich mit historischen Daten auch deutlich, dass typische Libellenrten der Fließgewässer und Augewässer heute bedroht oder verschwunden sind. "Ihr Rückgang hat vermutlich mehrere Ursachen, von der intensiven Nutzung der Flächen in der Talsohle über den Einsatz von Pestiziden bis hin zur intensiven Grabenpflege", so Kasal.

Ausgelegt wird die Broschüre an potentiellen Beobachtungsstandorten, wie dem Naturbadeteich Gargazon und in den Gärten von Schloss Trautmannsdorff. Zudem kann sich jeder Interessierte das PDF auf der Webseite der Landesabteilung Raumentwicklung, Natur und Landschaft herunterladen: http://www.provinz.bz.it/natur-raum/service/publikationen.asp (Suchbegriff "Flora und Fauna" auswählen).

mpi