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Analyse von Geschiebematerial zum Schutz der Bevölkerung

Umgang mit Geschiebematerial: Damit hat sich ein Interreg IV-Projekt befasst, das jetzt abgeschlossen worden ist. Dazu hat die Landesabteilung Wasserschutzbauten in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen namhafte Experten zu einer Konferenz geladen und die Ergebnisse vorgestellt.

Im Anschluss an die Tagung verschafften sich die Teilnehmer bei einer Exkursion ein Bild über die installierten Monitoringsysteme.

An die hundert Teilnehmer informierten sich bei der Abschlusskonferenz über die Bewirtschaftung von Geschiebematerial in alpinen Einzugsgebieten. "Es ist dies", führt Abteilungsdirektor Rudolf Pollinger aus, "eine themenübergreifende Problematik, die auch Südtirol sehr beschäftigt. Dieses EU-Projekt bietet eine gute Gelegenheit, um gemeinsam Leitlinien zu erstellen, von denen alle Betroffenen profitieren können. Es wurde die Grundlage für weitere Projekte zum Schutz der Bevölkerung geschaffen."

"Im Mittelpunkt des Projektes standen die Untersuchungen zum Transport von Sedimenten, Geschiebe und Wildholz in alpinen Einzugsgebieten bzw. deren integrierte Bewirtschaftung", erklärt Willigis Gallmetzer, der gemeinsam mit Pierpaolo Macconi und Bruno Mazzorana die Projektkoordination innehatte. Weitere Themen waren eine effektive Risikominderung, die Verbesserung der Flussökosysteme und die Verringerung der Auswirkungen von Wasserkraftwerken auf die Fließgewässer - ganz im Sinne der EU-Richtlinien wie etwa der Hochwasserrichtlinie oder der Wasserrahmenrichtlinie.

Im Rahmen des EU-Projektes SedAlp setzten sich Experten mit verschiedenen Arbeitspaketen auseinander, so etwa mit der Geschiebedynamik auf Einzugsgebiete. Dabei galt es, Sedimentquellen, damit einhergehende Prozesse sowie die Geschiebebilanz zu erfassen und Detailanalysen zu definieren. Bei der Geschiebetransportüberwachung hingegen wurden die Transportarten und das Ablagerungsverhalten erfasst. Mit Hilfe dieses Arbeitspakets sollten Werkzeuge für die Analyse der Sedimentdynamik in alpinen Einzugsgebieten entwickelt und bereitgestellt sowie die Forschungs- und Überwachungsaktivität in ausgewählten Einzugsgebieten ermöglich werden.

In Zusammenarbeit mit der Fakultät für Naturwissenschaft und Technik der Freien Universität Bozen wirkte die Landesabteilung Wasserschutzbauten maßgeblich an der Festlegung von Monitoring Standards mit und führte in ausgewählten Einzugsgebieten wie etwa am Gadriabach kontinuierliche Überwachungsaktivitäten durch. Dank einer fix installierten Webcam konnte hier bereits mehrmals der Abgang von Geschiebematerial  aufgezeichnet werden. So auch wenige Tage vor der Abschlusskonferenz, als bei einem Unwetter an die 15.000 Kubikmeter Material im Auffangbecken am Gadriabach zurückgehalten werden konnten. Andere Arbeitspakete beschäftigten sich etwa mit der Interaktion, also der Wechselwirkung zwischen Schutzbauwerken und Wasserkraftanlagen oder dem Thema Geschiebemanagement.

Begonnen hatte das EU-Projekt "Sediment management in Alpine basins: integrating sediment continumm, risk mitigation and hydropower - SedAlp" im Jahr 2012; beteiligt waren die Länder Italien, Österreich, Frankreich, Deutschland und Slowenien mit vierzehn Projektpartnern. Südtirols Leadpartner war das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft mit der Abteilung Wildbach- und Lawinenverbauung. Insgesamt stand für das Projekt ein Budget von 2.591.350 Euro zur Verfügung, wobei der Abteilung Wasserschutzbauten 212.000 Euro zugesprochen wurden.

Weitere Informationen zum Projekt SedAlp finden sich über die Homepage www.provinz.bz.it/wasserschutzbauten/wildbachverbauung/928.asp

mac

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