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Stellungnahme von Landesrat Michl Laimer zu Medienberichten über die Mülldeponie am Kaiserberg

LPA - Zu mehreren Medienberichten der vergangenen Tage über angebliche Mängel bei der Sanierung der Mülldeponie am Kaiserberg nimmt Umweltlandesrat Michl Laimer in einer Aussendung Stellung. "Sowohl in der Planungs- als auch in der Umsetzungsphase haben wir uns stets mit in- und ausländischen Experten abgesprochen, um neue Erkenntnisse in die Sanierung mit einfließen zu lassen", schreibt Laimer.

Nachfolgend die Stellungnahme von Landesrat Michl Laimer im Wortlaut:

"In verschiedenen Berichten der Printmedien in den vergangenen Tagen erhält der Leser den Eindruck, bei der Sanierung der Mülldeponie Kaiserberg handle es sich um ein stümperhaftes Unterfangen, das man besser Experten überlassen sollte. Dem soll entgegengehalten werden, dass wir uns sowohl in der Planungsphase als auch in der Realisierungsphase mit in- und ausländischen Experten absprechen, um neue Erkenntnisse in die Sanierung mit einfließen zu lassen.

Es ist bedauernswert, dass immer wieder Behauptungen in die Welt gesetzt werden, die nicht der Realität entsprechen. Vielfach nehmen sich die Medienvertreter nicht die Zeit, mit den zuständigen Gremien über ein laufendes Projekt zu sprechen und eventuelle Unklarheiten abzuklären. Vielleicht sind Printmedien auch nicht eine geeignete Plattform, um ein Projekt solcher Größenordnung detailliert zu besprechen.
In den Berichten ist von 200 nicht sanierten Mülldeponien die Rede: Dies würde bedeuten, dass sich in jeder Südtiroler Gemeinde zwei nicht sanierte Deponien befinden. So etwas kann nicht einmal dem Laien einleuchten. Bei einer Erhebung der Altlastenstandorte in Südtirol wurden 1989 insgesamt 103 Standorte identifiziert und anschließend saniert. Der Kaiserberg bildet das Schlusslicht in dieser Reihe.
Zwar finden sich bei den Grabungsarbeiten für Gasleitungen, Straßenarbeiten u. ä. dann und wann kleinere Altlasten wie vergrabener Müll und ähnliches, dies wird aber entsprechend analysiert und bezüglich Umweltverträglichkeit ausgewertet.


Im Übrigen sind bereits jetzt nach Realisierung des dritten von sieben Baulosen bei der Sanierung am Kaiserberg über 90 Prozent der Sickerwässer gefasst, abgeleitet und sachgerecht entsorgt. Nach Ende der Sanierung wird das Problem Sickerwasser zu 100 Prozent gelöst sein. Immer wieder wird eine Totalsanierung des Kaiserberges gefordert, was immer auch darunter zu verstehen ist. Nun bedeutet Totalsanierung aber, die Altlasten dahingehend zu behandeln, dass sie keine Abgase, Gerüche, Sickerwässer und so weiter absondern. Ein Abtransport des gelagerten Mülls und eine Ablagerung an einem anderen Ort kann gewiss nicht als Totalsanierung verstanden werden.

Die Fachleute der Landesumweltagentur und aller eingebundenen Ämter sind ebenso wie der Umweltbund ohne weiteres in der Lage, die Voraussetzungen zur umweltbewussten Sanierung und zum Schutze des Ökosystems richtig einzuschätzen. Die Landesregierung hat bislang weder Kosten noch Mühen gescheut, um die bestmögliche Sanierung von Altlasten zu gewährleisten."

bch