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Fürstenburger Schüler beteiligen sich an Projekt zum Schutz der Seeforelle

Aufgrund der Wassernutzung zur Energiegewinnung ist es für die heimische Seeforelle zunehmend schwierig, sich selbst fortzupflanzen. Beim Projekt "Wiederbelebung Haiderseeforelle" lernen die Schüler der Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenberg, welche Maßnahmen notwenidg sind, um diese Art zu erhalten.

"Cocooning" – so wird in der Fischwirtschaft das Einbringen der Eier im Augenpunktstadium in die Laichplätze. Foto: LPA/Fachschule Fürstenburg

Seeforellen gibt es landesweit nur im Haidersee und in einzelnen Stauseen. Jedoch ist es um den Lebensraum dieses Wirtschaftsfisches schlecht bestellt, und der Bestand kann sich nicht mehr selbst erhalten.

Die energiewirtschaftliche Nutzung des Haidersees hatte die Senkung des Wasserspiegels zur Folge. Den Fischen ist damit ihr gewohnter Wanderweg zur Fortpflanzung in die Zuflüsse des Sees versperrt worden. Seeforellen sind nämlich Wanderfische, die zum Ablaichen in die Zuflüsse aufsteigen. Diese Prägung wird "Homing" genannt.

Das Projekt "Wiederbelebung Haiderseeforelle" soll den Fortbestand der Seeforelle im Haidersee sichern. Die Fachschule für Land- und Forstwirtschaft Fürstenburg ist zusammen mit der Landesfischzucht, dem Fischereiverein St. Valentin, dem Verein "Haiderseefreunde", den beiden Fischereirechtsinhabern und dem Amt für Wasserschutzbauten an diesem Projekt beteiligt. Um die Aufstiegsmöglichkeiten der Fische zu verbessern, soll mit Hilfe einer Rinne ein durchgängiger Wasserfluss hergestellt werden, damit die Fische auch bei minimaler Wassermenge zu ihren Laichplätzen aufsteigen können. Weiters werden im Bachbett wieder natürliche Laichplätze geschaffen.

Die Beteiligung der Schüler der Fachschule Fürstenburg, Fachrichtung Forstwirtschaft, an dem Projekt begann im Frühjahr 2013 mit dem Einsetzen von 9000 Jungfischen im Zufluss des Sees. Seitdem halfen sie zweimal pro Schuljahr bei verschiedenen Besatzaktionen und beim Ausfischen von Mutterfischen mit. Im heurigen Schuljahr hatten sie nun erstmals die Gelegenheit, beim Ausbringen von tausenden Eiern im Augenpunktstadium dabei zu sein, welche in speziellen Behältern in die Laichplätze eingebracht wurden. Dieses Verfahren wird in der Fischbewirtschaftung "Cocooning" genannt. So soll die Prägung an den Geburtsort und das Wanderverhalten der Forellen gesichert werden. Der Großteil der Fische ist nun erfolgreich geschlüpft, und in fünf bis sechs Jahren soll sich der Bestand alleine erhalten können.

Für die Fachschule ist dieses Projekt eine sehr gute Gelegenheit, das ökologische Denken der Schüler durch einen praktischen Zugang zu dieser Thematik zu fördern. Sie können an einem in Südtirol einzigartigen Projekt teilnehmen und so den Gedanken von naturverträglichem Handeln weitertragen.

me

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