News & Events

Kurtatsch: Obstwiese in Biotop umgewandelt

Ein neues Feuchtgebiet statt Apfelbäume gibt es künftig in der Gemeinde Kurtatsch: Eine ehemalige Obstwiese mit einer Fläche von rund 4000 Quadtratmetern wurde nämlich in ein Biotop umgewandelt. Bei der Bepflanzung erhielten die Förster kürzlich tatkräftige Unterstützung von Schülern der Grundschulen Kurtatsch und Graun.

500 Wasser- und Sumpfgewächse pflanzten Schüler und Förster im neuen Biotop in Kurtatsch./Foto LPA

"Ziel der Renaturierung ist es, eine Vielzahl von Feuchtlebensräumen, die einst im Etschtal verbreitet waren, zu schaffen", erklärt Peter Kasal, Direktor des Landeamtes für Landschaftsökologie. So werden Schwimmblattpflanzen den in den Wintermonaten ausgehobenen Teich besiedeln, an den Ufern werden Seggenrieder und Pfeifengraswiesen wachsen und im zukünftigen Auwald Erlen und Weiden gedeihen.

Bei den Pflanzarbeiten, die kürzlich durchgeführt wurden,  erhielten die Förster tatkräftige Unterstützung von den Grundschülern von Kurtatsch und Graun. Gemeinsam setzten sie rund 500 standorttypische einheimische Wasser- und Sumpfgewächse ein, die von einem Pflanzgarten der Autonomen Provinz Trient stammen. Alessandro Cavagna, der Leiter dieses Gartens, hat die Pflanzarbeiten im neuen Biotop betreut. "Nun müssen wir der Natur die Zeit lassen bis sich die Pflanzen durch Ausläufer und Samen vermehren", betont Cavagna. "Es werden sich aber auch von alleine standorttypische Pflanzen ansiedeln", erklärt Maria Luise Kiem, Biologin im Landesamt für Landschaftsökologie. Vorsicht sei laut Kiem angebracht, wenn die Beeren der gepflanzten Sträucher reif werden: "Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Tiere, aber alle mehr oder weniger giftig für Menschen."

Auch Frösche, Libellen und andere Tiere, die das Wasser als Lebensraum brauchen, werden das Biotop entdecken. Die Mitarbeiter des Landesamtes für Landschaftsökologie haben die Schüler darauf hingewiesen, dass sie keine Tiere einsetzen sollen. "Die kommen nämlich von allein", so Kiem. Vor allem Goldfische und Wasserschildkröten würden oft an solchen Orten frei gelassen, wodurch der Lebensraum für die einheimische Fauna stark beeinträchtigt werde.

Das Biotop liegt neben dem Schulacker, wo die Grundschüler unter Anleitung einiger engagierter Kurtatscher Bauern jährlich den sog. „Türgg" (Mais) anbauen. Nun können sie auch die Entwicklung dieses neuen Feuchtbiotops beobachten und so manche Entdeckung machen.

rm

Bildergalerie