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Steinmannwald: Aus 5000 Quadratmetern Obstwiese wird das Biotop „Rennermoos“
LPA - Damit ein Hektar Buschwald in Steinmannwald in der Gemeinde Leifers gerodet werden kann, werden 5000 Quadratmeter Obstwiese zum Feuchtbiotop. Das hat die I. Landschaftsschutzkommission in ihrer letzten Sitzung einstimmig beschlossen. „Das mag nach Tauschhandel klingen, aber zeitgemäßer Naturschutz wird auch mit Ausgleichsmaßnahmen umgesetzt, bei denen der Natur etwas genommen und gleichzeitig an anderer Stelle wieder etwas Wertvolles zurückgegeben wird“, sagt Martin Schweiggl, Direktor des Landesamtes für Landschaftsökologie.
Die Ökobilanz sei bei diesem Tausch auf jeden Fall positiv und deshalb habe das Landesamt für Landschaftsökologie den entsprechenden Vorschlag der Eigentümer des Rennerhofes unterstützt. Wo bis vor kurzem Obstbäume standen und derzeit das für den Bau der Umfahrungsstraße ausgehobene Erdmaterial lagert, sollen in zwei Jahren nach Fertigstellung der Straße ein Auwald, Tümpel und Schilfmoore angelegt werden. In der landwirtschaftlich intensiv genutzten Etschtalsohle ist das ein unschätzbarer Zugewinn für den Naturschutz. „Solche Biotope sind wichtige Lebensräume und Korridore für Tiere, die in einer vollkommen ausgeräumten, monotonen Landschaft keinen Platz und keine Bewegungsfreiheit hin zu anderen Rückzugsgebieten mehr haben“, betont Schweiggl. Feuchtgebiete sind in Südtirol sehr selten geworden und mit ihnen auch die dort lebenden Tiere: Rund 80 Prozent der typischen Aubewohner sind inzwischen auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten Südtirols zu finden.Damit das Landesamt für Landschaftsökologie auch gleich nach erfolgtem Bau der Umfahrungsstraße mit den Renaturierungsarbeiten beginnen kann, wurde jetzt mit dem Beschluss in der Ersten Landschaftsschutzkommission das Unterschutzstellungsverfahren für das zukünftige Biotop Rennermoos begonnen. Die endgültige Entscheidung trifft – nach der Stellungnahme des Gemeinderates - die Landesregierung.
SAN
