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Arbeiten zur Aufweitung der Ahr bei Mühlen sind im Gange

LPA - Mit einer Aufweitung des Flussbettes der Ahr unterhalb der Gewerbezone von Mühlen in Taufers will der Sonderbetrieb für Wildbachverbauung des Landes die Hochwassersicherheit erhöhen. Gleichzeitig soll der gewässerökologische Zustand der Ahr verbessert werden. Die Arbeiten des ersten Bauloses sind bereits im Laufen.

Seit einigen Tagen fällen die Arbeiter des Sonderbetriebes für Wildbachverbauung am orographisch rechten Ahrufer unterhalb der Gewerbezone von Mühlen Bäume, um mit der Aufweitung des Flussbettes beginnen zu können. "Aus dem Gewässerbetreuungskonzept ´Untere Ahr` und dem Gutachten von Fachleuten geht hervor, dass sich das Flussbett der Ahr stark eintieft", erklärt Peter Hecher, Biologe des Sonderbetriebes für Wildbachverbauung. Durch eine weitere "Eintiefung" könnten die bestehenden Uferschutzbauten unterspült werden und damit ihre Schutzfunktion verlieren. Außerdem ist der Grundwasserspiegel stark abgesenkt. Feuchtlebensräume und angrenzende Auwälder trocknen zunehmend aus und es wachsen verstärkt Fichten. Um diesen negativen Erscheinungen entgegen zu wirken, sind an der Ahr zwischen Mühlen in Taufers und Bruneck insgesamt vier Aufweitungen auf dem öffentlichen Wassergut geplant.
„Mit dieser Aufweitung erhöhen wir die Hochwassersicherheit entlang der Ahr und verbessern gleichzeitig den gewässerökologischen Zustand des Flusses“ erläutert Sandro Gius, Direktor des Landesamtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost. Es soll ein möglichst intakter und naturnaher Auwald geschaffen werden, in dem der artenreiche Pflanzenbestand zu einem vielseitigen Lebensraum für Vogel- und Amphibienarten wie Frösche und Lurche werden soll.
"Für uns handelt es sich bei diesem Projekt um eine ganz neue Art von Verbauung - wir machen uns sozusagen zu neuen Ufern auf", so der Biologe und Projektsteurer Hecher. Anstatt die Ahr weiter technisch zu verbauen, wird mehr Raum für den Fluss geschaffen und dadurch ein höherer Grad an Sicherheit erreicht. Die Aufweitung erfolgt vorerst in kleinen Schritten und bleibt derzeit lokal begrenzt. Für solche Maßnahmen ist laut Hecher eine vorsichtige Vorgangsweise angebracht.
Im Zuge der 100.000 Euro teuren Arbeiten werden aus dem Flussbett der Ahr an die 7500 Kubikmeter Material entnommen. Abgeschlossen wird das erste von drei Baulosen von Vorarbeiter Hubert Brugger und seinen Mitarbeitern voraussichtlich innerhalb Anfang Juni dieses Jahres. Für die Bauleitung ist Caterina Ghiraldo von der Wildbachverbauung zuständig.

SAN