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Äschen in heimischen Gewässern: Ergebnisse grenzüberschreitender Forschung

Heute, 10. April, haben Experten bei einer Tagung in Bozen die Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojekts AlpÄsch vorgestellt, das finanziert vom Interreg-IV-Programm Italien-Österreich finanziert wurde. Die Analyse für Südtirol zeigt nur wenige gute Fischbestände – vor allem der Lebensraum müsste dringend verbessert werden, so die Experten.

Landesrat Arnold Schuler und Projektleiter Peter Gasser. Foto Oswald Bauer/VZ Laimburg

In seinem Grußwort betonte Landesrat Arnold Schuler die Bedeutung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Forschungsprojekt, an dem Partner aus Tirol, Kärnten, Belluno und Südtirol - hier die Landesfischzucht und das Amt für Jagd und Fischerei - mitgearbeitet haben. „Fische kennen keine Grenzen. Daher ist es wichtig und sinnvoll, die Erfahrung mehrerer benachbarter Regionen zu bündeln", so Schuler.

Im Projekt selbst sind die bestehenden und potenziellen Lebensräume der Äschen analysiert und die aktuellen Populationen dieser heimischen Fischart erhoben worden. Zudem sind im Projekt Versuche zur Aufzucht und Markierung von Äschen durchgeführt worden. Der Leiter der Landesfischzucht des Versuchszentrums Laimburg und zugleich Leiter des Projekts, Peter Gasser, hat in seinem Eingangsvortrag die Bedeutung dieses Projekts für den Erhalt dieser heimischen Fischart hervorgehoben: „Es ist dringend notwendig, mit den Erkenntnissen aus dem Projekt Programme für den Aufbau des Bestands zu entwickeln und umzusetzen. Denn in den vergangenen 20 Jahren sind die Äschenbestände in Südtirol stark zurückgegangen." Dies belegen auch die Zahlen: Laut der Fangstatistik des Amts für Jagd und Fischerei haben die Fänge der Äsche zwischen Meran und Salurn von über 7.000 Fischen im Jahr 1998 auf rund 100 im Jahr 2012 abgenommen.


Lebensraum muss verbessert werden

Insgesamt zeigt die Analyse der möglichen Lebensräume der Äsche in Tirol und Südtirol, dass in beiden Regionen nur wenige Prozent dieser Lebensräume unbeeinträchtigt sind. Die Eingriffe des Menschen durch Flussregulierungen sowie Querbauten etwa für die Energieerzeugung haben die Lebensräume der Äsche vielfach stark beeinträchtigt. Tatsächlich gebe es in Südtirol nur noch sehr wenige gute Bestände, darunter in der Etsch um Bozen, in der Ahr und im Antholzer Bach, berichtete Günther Unfer von der Wiener Universität für Bodenkultur. Während es im Einzugsgebiet von Etsch und Eisack Adriastämme der Äsche gibt, sind die Pustertaler Gewässer mit Donauäschen besiedelt. „Insgesamt sind viele Bestände unbefriedigend oder sogar sehr schlecht", so der Experte. „Die Lebensräume für die Äschen müssten daher dringend verbessert werden. Ohne adäquaten Lebensraum gibt es keine Äschen", erklärte Unfer. Erst danach mache ein Besatz der Gewässer mit Fischen Sinn.

Da die Äsche zum Laichen an ihren Geburtsort zurückkehrt, hat der Bau von Talsperren ohne Auf- und Abstiegsmöglichkeiten den Fischen ihr natürliches Fortpflanzungsverhalten genommen. Auch hier müssten Verbesserungen umgesetzt werden, so der Experte.


Aufzucht funktioniert

In der Landesfischzucht bei Meran sowie in der Fischzucht Thaur in Tirol laufen Aufzuchtprogramme für die Äsche. Ziel ist eine möglichst natürliche Befruchtung und der Aufbau eines naturnahen Fischbestands. Die Aufzucht in der Landesfischzucht funktioniert gut: 90 Prozent der Eier werden befruchtet. Mittlerweile hält man dort auch Elterntiere, die nächstes Jahr die Laichreife erreichen.


Das Forschungsprojekt AlpÄsch wurde vom Versuchszentrum Laimburg zusammen mit dem Tiroler Fischereiverband, der Provinz Belluno, der Kärntner Landesregierung und dem Amt für Jagd und Fischerei durchgeführt.

LPA

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