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Tag der Energie: KlimaGemeinden, Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Die nachhaltige Bereitstellung und Nutzung von Energie stand im Mittelpunkt des Zweiten Tages der Energie der Landesumweltagentur, der heute (20. März) in der Handelskammer Bozen stattgefunden hat. Einige Gemeinden geben bereits die Richtung vor.

Gelungene Beispiele für eine nachhaltige Nutzung von Energie wurden beim heutigen Tag der Energie in Bozen vorgestellt./Foto LPA rm

"In den letzten dreißig Jahren hat die Landesregierung rund 500 Millionen Beiträge für den Einsatz erneuerbarer Energien und für Maßnahmen zur Energieeinsparung gewährt, und Südtirol liegt heute in diesen Bereichen italien-, aber auch europaweit im Spitzenfeld", betonte Umweltlandesrat Richard Theiner bei der Eröffnung des Zweiten Tages der Energie heute (20.03.) in der Handelskammer in Bozen. Es brauche aber möglichst viele überzeugte Akteure, wie Gemeinden, Körperschaften, Betriebe und auch Privathaushalte, um die in der Klimastrategie "Energiel-Südtirol-2050" festgelegten Ziele zu erreichen, so Landesrat Theiner.

Eine der Gemeinden in Südtirol, die sich einer nachhaltigen Energiepolitik verschrieben hat, ist Meran. Merans Umweltstadtrat Andrea Casolari stellte den Energieleitplan der Gemeinde vor, der auf einer innovativen Datenbank beruht und die Reduzierung der Kohlendioxemissionen von 6,21 Tonnen pro Kopf im Jahr 2005 auf 4,96 Tonnen pro Kopf jährlich bis 2020 vorsieht. "Unmittelbar wirksame Maßnahmen sind die geplante Ausdehnung des Fernwärmenetzes im Gemeindegebiet und die energetische Sanierung öffentlicher Gebäude", so Casolari. Wichtige Impulse für die Energiepolitik erhält die Gemeinde vom Konvent der Bürgermeister, einer offiziellen europäischen Bewegung, bei der sich die beteiligten Städte freiwillig zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung nachhaltiger Energiequellen verpflichten. Paolo Zancanella vom "DG Joint Resarch Centre" der Europäischen Kommission, stellte bei der Tagung die wichtigsten Ziele und Maßnahmen des Konvents vor. "Ein Hauptziel ist es, die Kohlendioxid-Emissionen in den beteiligten Gemeinden bis 2020 um 20 Prozent zu reduzieren", so Zancanella.  Gerade in den Städten gebe es laut Zancanella große Energieeinsparungspotentiale: "75 Prozent der Bevölkerung lebt in den urbanen Zentren und 70 Prozent der Energie werden hier verbraucht."

Ein auf Südtirol zugeschnittenes, neues Modell für eine nachhaltige Energienutzung in den Gemeinden stellte Ulrich Santa, Direktor der KlimaHaus-Agentur vor, nämlich das Zertifkat "KlimaGemeinde". "Das Programm der KlimaGemeinde ist an alle Gemeinden gerichtet, die ihre Effizienz im Umgang mit Energie und natürlichen Ressourcen erhöhen möchten", erklärte Santa. Übergeordnetes Ziel dabei sei es, die Gemeinden in der Umsetzung der KlimaLand-Strategie miteinzubeziehen. Vorreiter hierfür gibt es bereits: Die Gemeinden Prags, Niederdorf, Toblach, Innichen und Sexten haben einen gemeindeübergreifenden Energieleitplan definiert, mit dem ehrgeizigen Ziel, die CO2-Emissionen zwischen 2010 und 2020 auf 43,9 Prozent zu reduzieren. Vorgestellt wurde der Energieleitplan im Hochpustertal von Bernhard Mair, Vizebürgermeister von Toblach, und Francesco Vaninetti vom Ökoinstitut Südtirol.

Weitere Themen, die beim Zweiten Tag der Energie diskutiert wurden, waren die Bestimmungen zu den Weißen Zertifikate für die öffentliche Beleuchtung, das Thermische Energiekonto und Lösungen für eine nachhaltige Gemeindepolitik am Beispiel der Gemeinde Transacqua in der Provinz Trient. Abschließend stellte Flavio Ruffini, Leiter der Landesumweltagentur, das neue Landesgesetz für kleine und mittlere Ableitungen zur Stromerzeugung vor. 

rm

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