Umwelt | 19.03.2015 | 12:56

Trinkwasserforum für nachhaltige Nutzung des Wassers in Nals

Die Trinkwasserversorgung in Südtirol und eine nachhaltige Nutzung des Wassers waren die zentralen Themen beim heutigen vierten Trinwasserforum in der Lichtenburg in Nals. Die Tagung wird alljährlich zum Weltwassertag vom Landesamt für Gewässernutzung der Landesumweltagentur organisiert.

"Das Wasser sollte Allgemeingut bleiben und in besonderem Maße geschützt werden", betonte Florian Zerzer, Direktor des Ressorts für Raumentwicklung, Umwelt und Energie, bei der Eröffnung des vierten Trinkwasserforums heute (19. März) in Nals. Die Landesregierung habe demzufolge beschlossen, den Wassernutzungsplan durch einen eigenen Gewässerschutzplan zu ergänzen, erklärte Zerzer bei der Tagung.

Thomas Senoner, Direktor des Landesamtes für Gewässernutzung, informierte über die neuen Sicherheitsbestimmungen für Wassernutzungsanlagen, welche die Landesregierung im Februar genehmigt hatte. Vorgestellt wurden auch die überarbeiteten Richtlinien für die Planung, den Bau und den Betrieb von Trinkwasserleitungen. "Eine neue Trinkwasserleitung oder ein neuer Trinkwasserspeicher stellen für einen Gemeindehaushalt eine nicht geringe Belastung dar und müssen daher gut überlegt werden", wies Senoner auf die vielseitigen Schwierigkeiten im Bereich der Trinkwasserversorgung hin. Fehlinvestitionen aufgrund mangelnder Erfahrung oder veralteter Vorschriften könnten sich heute weder öffentliche Körperschaften noch Privatbetriebe leisten, meinte Senoner.

Auf die Auswirkungen von Klima- und Landnutzungsänderung auf die Wasserressourcen ging Hans-Peter Nachtnebel von der Universität für Bodenkultur in Wien ein. "Zu beobachten ist, dass der Alpenraum sensibler auf Klimaveränderungen reagiert, als dies weltweit der Fall ist", so Nachtnebel. Langfristig sei mit einer Zunahme der durchschnittlichen Jahresniederschlagsmenge nördlich des Alpenhauptskamms und einer Abnahme südlich davon zu rechnen. Auch würden die Niederschläge im Winter zunehmen und im Sommer abnehmen.

Ein weiters Thema beim Trinkwasserforum in Nals waren die verschiedenen Möglichkeiten der Verunreinigung des an und für sich guten Trinkwassers in Südtirol. In letzter Zeit  wurden einige Fälle von erhöhten Legionellenwerten in Trinkwasserleitungen festgestellt. Alberta Stenico vom Biologischen Landeslabor erklärte hierzu: "Legionellen sind Bakterienstämme, die gefährlich für die menschliche Gesundheit sein können. Legionellose ist jene Krankheit, die im westlichen Europa die meisten trinkwasserbedingten Krankheitsfälle verursacht." Verschiedene hygienische Maßnahmen, die bei der Trinkwasser-Hausinstallation getroffen werden müssen, wurden im Forum besprochen. Abschließend kamen einige Beispiele für eine nachhaltige Wassernutzung in Südtirol und weltweit zur Sprache, wie zum Beispiel ein Entwicklungshilfe-Projekt des Vereins "Progetto Di Aiutho". Auch der Bau bzw. die Sanierung von Trinkwasserspeichern in Süd- und Nordtirol war ein Thema der gut besuchten Fachtagung in Nals.

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Bildergalerie

Techniker und Gemeindevertreter informierten sich in Nals über eine zeitgemäße und nachhaltige Wassernutzung./Foto LPA rm

Sie waren beim Trinkwasserforum zugegen (v.l.): Univ.Prof. Hans-Peter Nachtnebel und Florian Zerzer, Direktor des Ressorts für Raumentwicklung, Umwelt und Energie./Foto LPA rm

Thomas Senoner, Direktor des Landesamtes für Gewässernutzung./Foto LPA rm