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Tagung über Lebensqualität an Brennerachse: Verkehrsbelastung reduzieren

Die Mobilität ist Teil der Lebensqualität, belastet aber auch die Bevölkerung, vor allem entlang großer Verkehrsadern wie der Brennerachse. Wie diese Belastungen vermindert werden können, stand heute (09.03.) im Mittelpunkt einer Tagung im Pastoralzentrum in Bozen.

Hochkarätige Referenten bei der Tagung im Pastoralzentrum in Bozen (v.l.): Konrad Bergmeister, Manuel Herrmann, Martin Ausserdorfer, Markus Hecht, Walter Pardatscher und Ferdinando Imposimato./Foto LPA rm

"Mit der Errichtung des Brennerbasistunnels und den dafür notwendigen Zulaufstrecken sind sehr viele Hoffnungen, aber auch sehr viele Ängste verbunden, deshalb ist es gut, dass Gegner und Befürworter die Möglichkeit haben, ihre Standpunkte auszutauschen", sagte Landesrat Richard Theiner heute (09.03.) bei der Eröffnung der Tagung über die Verbesserung der Lebensqualität entlang der Brennerachse, welche von den Ressorts für Umwelt und Mobilität gemeinsam mit  Initiativgruppen aus dem Unterland und dem Wipptal organisiert wurde.  In seinen Ausführungen verwies Landesrat Theiner auf den Maßnahmenkatalog zur Reduzierung der Stickstoffoxidbelastung entlang der Brennerautobahn, welcher bereits im vergangenen Jahr von der Landesregierung genehmigt worden sei und nun im Ministerrat in Rom behandelt werde. Dieser sieht unter anderem ein dynamisches Tempolimit entlang der Brennerautobahn vor, falls die Stickoxid-Grenzwerte überschritten werden. Mobilitätslandesrat Mussner sprach von der Bedeutung der Brennerlinie als Hauptverkehrsachse:  "Ob wir wollen oder nicht: Verkehrs- und Transportwege sind eine Grundlage für das Funktionieren von Wirtschaft und Gesellschaft. Unsere gemeinsame Aufgabe ist es deswegen, die Rahmenbedingungen und die Infrastrukturen so zu gestalten, dass die Mobilität im Einklang steht mit dem Lebensraum im sensiblen Alpengebiet, und es wird unser Bemühen sein, einen möglichst großen Anteil des Transitverkehrs auf die umweltfreundliche Schiene zu verlagern." "Laut aktuellen Daten ist der Transitverkehr  im vergangenen Jahr um sechs Prozent  gestiegen", hieß es bei der Tagung. Über 1,85 Millionen Transit-Lkws rollten im letzten Jahr über den Brenner, 100.000 mehr als im Jahr zuvor.

Rotraud Wittig und Christoph Hofer von den Initiativgruppen aus dem Unterland und Wipptal, plädierten für die Umsetzung von Sofortmaßnahmen zur Verminderung der Verkehrsbelastung und für eine deutliche Anhebung der LKW-Maut an der A22, "damit wenigstens der Umwegverkehr wegfällt". Danach informierten BBT-Vorstand Konrad Bergmeister und BBT-Direktor Martin Ausserdorfer über den aktuellen Stand des Projekts Brennerbasistunnel.  "Wenn der BBT mit den Zulaufstrecken gebaut ist, werden  - wie heute bereits in Nordtirol - alle Güterzüge durch den Tunnel fahren, und man hört sie nicht mehr", betonte Ausserdorfer. Die rahmenpolitischen Begleitmaßnahmen müssten bereits jetzt gesetzt werden, damit die Verlagerung bestmöglich funktionieren könne.

Manuel Herrmann, Leiter der Alpen-Initiative, hielt einen Vortrag darüber, wie sich die Schweiz mit verkehrspolitischen Maßnahmen gegen die Transitlawine wehrt.  Markus Hecht, Leiter des Fachgebietes Schienenfahrzeuge am Institut für Land- und Seeverkehr in Berlin, brach eine Lanze für die Lärmminderung an der Quelle sprich am Fahrzeug oder am Gleis: "Eine konsequente Lärmminderung an der Quelle wäre zwar nicht kostenfrei, aber wesentlich kostengünstiger und effizienter als die Minderung am Ausbreitungsweg. Das alleinige Anprangern des Güterverkehrs reiche nicht. "Auch der Personenverkehr liegt bis zu 15 Dezibel über den für andere Verkehrsträger zumutbaren Grenzen", so Hecht. Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG, ging in seinem Vortrag auf die Maßnahmen der A22 gegen die Auswirkungen des Straßenverkehrs entlang der Brennerachse ein. Und Richter und Ex-Senator Ferdinando Imposimato sprach über die  Problematiken bei Großbaustellen. Nach den Vorträgen fand eine rege Diskussion über den Brennerbasistunnel und über weitere Maßnahmen statt, um die Lebensqualität der Bevölkerung entlang der Brennerachse nachhaltig zu verbessern.

 

 

 

 

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