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Wasserschutzbauten: Arbeiten an den Flüssen in Bozen

Die Abteilung Wasserschutzbauten des Landes führt derzeit in Bozen unfangreiche Arbeiten entlang der Flüsse Eisack und Talfer durch. Zwar bringen diese komplexen Eingriffe zwangsweise gewisse Unannehmlichkeiten mit sich, sie dienen aber dem Umweltschutz, da sie einen wichtigen Beitrag zur Steigerung der Artenvielfalt darstellen.

Am Eisack werden in Bozen zwichen der Rom- und der Palermobrücke Arbeiten durchgeführt. Foto: LPA/Abteilung Wasserschutzbauten

Die zurzeit durchgeführten Arbeiten sind in vier Projekte unterteilt. Drei davon finanziert die SE Hydropower als Kompensationsleistung im Bereich Umweltschutz. Diese drei Projekte zielen auf die umweltgerechte Sanierung des Flussbetts an Eisack und Talfer in verschiedenen Abschnitten ab. Das vierte Projekt fällt in die Zuständigkeit des Eco Center und betrifft die Errichtung einer Überquerung für die Abwasserleitung über die Talfer. Mittel- und langfristig zielen diese Projekte auf den Erhalt bzw. die Steigerung der Artenvielfalt entlang der Flussläufe ab, auch wenn während der Arbeiten zeitweise ein anderer Eindruck entstehen mag.

Die Pläne sehen die Errichtung einer möglichst naturnahen Uferböschung an der orographisch rechten Seite des Eisacks zwischen der Rom- und der Reschenbrücke vor. Dadurchi sollen die Vielfalt der Ökosysteme, die Umweltqualität und das Landschaftsbild verbessert werden. Da im Eisackbett nur geringe Sedimentablagerungen zu verzeichnen sind, neigt der Fluss dazu, sich in das Gelände einzugraben. Dies stellt besonders entlang der Flussinseln und an den Ufern ein Problem dar, gerade diese Bereiche erfüllen aber für die Stadt Bozen im Falle von Hochwassern eine bedeutende Schutzfunktion. Daher war es notwendig, die Ufermauern zu verstärken.

Vorgesehen sind außerdem die Neubegrünung der linken Flussseite bei der Palermobrücke, verschiedene Eingriffe zur Verbesserung der rechten Flussseite unterhalb der Rombrücke und die Ablagerung von insgesamt 20.000 Kubikmeter festen Materials am Zusammenfluss zwischen Eisack und Talfer oberhalb der Palermobrücke. Dieser letzte Eingriff soll in erster Linie ein weiteres Absinken des Flussbettes verhindern. Um die Durchführung der Aufschüttungen am Zusammenfluss der beiden Gewässer zu ermöglichen, musste die bestehende Insel um ca. ein Viertel abgetragen werden. Das von der Insel abgetragene Material wird entlang des Fahrradweges an der Trientstraße wieder abgelagert, wo ein tiefer Kanal die Stabilität der Uferböschung gefährdet. Anschließend ist eine Neugestaltung des Inselbereichs geplant.

Trotz der möglichen Unannehmlichkeiten handelt es sich bei den Arbeiten um Eingriffe, die zum Wohle der Umwelt durchgeführt werden: Die Abteilung Wasserschutzbauten wird darauf achten, dass die Wasserläufe und Inseln in einen möglichst natürlichen Zustand zurückversetzt werden.

Vorgesehen ist auch die Errichtung einer Rampe an der Talfer unweit des Zusammenflusses mit dem Eisack. Dadurch soll es den Fischen ermöglicht werden, vom Eisack aus in die Talfer zu gelangen, was zur Zeit aufgrund einer Flussstufe gleich oberhalb der Radbrücke bei der Eurac nicht möglich ist.

Die Arbeiten an den Gewässern müssen während der Wintermonate durchgeführt werden, da zu dieser Zeit die Flüsse weniger Wasser führen und somit die Maschinen besser und sicherer arbeiten können. Für die Schnitt- und Pflegearbeiten an der Ufervegetation hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd einen eigenen Mehrjahresplan erstellt, der an die lokalen Umweltverbänden ausgehändigt wird und für Interessierte jederzeit einsehbar ist. Für das Jahr 2015 ist neben der ordentlichen Pflegearbeit an der Vegetation auch die Abholzug auf zwei Inseln vorgesehen. Dadurch soll gewährleistet werden, dass es im Falle eines Hochwassers zu keiner Aufstauung des Wassers aufgrund des zu großen und starken Pflanzenbewuchses kommt.

me