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Programm „Unser Wasser. Unser Land“ heute vorgestellt

LPA - Im Trinkwasserstollen von Kaltern hat Umwelt- und Energielandesrat Michl Laimer heute Vormittag die Sensibilisierungskampagne des Landes zum heurigen Internationalen Jahr des Wassers vorgestellt. Die Kampagne „Quelle des Lebens. Unser Wasser. Unser Land.“ soll die Bürger, wie Landesrat Laimer erklärte, zu einem verantwortungsvollem Umgang mit dem lebenswichtigen Element Wasser bewegen. Am morgigen Welt-Wassertag, dem 22. März 2003, werden die großen Wasserwerke des Landes in Bozen, Meran, Bruneck und Brixen für alle Interessierten ihre Tore geöffnet halten, kündigte Laimer an.

Die Vereinten Nationen haben für heuer das Jahr des Wassers ausgerufen. Grund genug, sich mit dem Thema Wasser auseinander zu setzen und unsere Gewohnheiten, unseren Umgang mit dem Wasser zu hinterfragen. Das Landesressort für Umwelt, Energie, Raumordnung und Informatik hat nicht zuletzt deshalb eine groß angelegte Sensibilisierungskampagne unter dem Motto „Quelle des Lebens. Unser Wasser. Unser Land.“ gestartet, welche die Südtiroler Bevölkerung in den nächsten Monaten auf vielfältige Weise begleiten wird.
Neben Besuchstagen in den Trinkwasser- und Kläranlagen sowie in den Badln, einer Wanderausstellung, Wasserprojekten in den Naturparkhäusern und verschiedenen Wettbewerben wird am 5. Juni 2003 auch ein "Wassergipfel" zwischen Nord- und Südtirol stattfinden. In den Medien wird laufend über das Thema „Wasser“ und die verschiedenen Initiativen berichtet werden. Außerdem soll eine Reihe von Publikationen zum Thema „Wasser“ wie z.B. ein Südtiroler Mineralwasserführer entstehen (eine Liste der verschiedenen Veranstaltungen ist im Anhang zu finden).
Auch die vier Plakate der Grafikgruppe „Jung & C.“ wurden heute präsentiert. Mit einfachen Slogans und starken Bildaussagen fordern sie zum Nachdenken über das Thema „Wasser“ heraus.
Passend zum nassen Element „Wasser“ wurde die Kampagne heute im Trinkwasserstollen in Kaltern vorgestellt. Wie der Kalterer Bürgermeister Wilfried Battisti-Matscher erklärte, handelt es sich beim Kalterer Wasserstollen um eine landesweit einzigartige Einrichtung. Das Trinkwasser fließt über einen 319 Meter langen Stollen aus dem Felsen in einen Sammler und in die Wasserverteilungsleitung. Eine Aufbereitung ist nicht notwendig, erklärte der Gemeindeassessor Christian Ambach.
„Der Trinkwasserstollen der Kalterer hat Vorbildfunktion“, betonte auch Umwelt- und Energielandesrat Michl Laimer, der die Wichtigkeit des Wassers für unser Leben besonders hervorhob.
Laimer ging ausführlich auf die Wasserprobleme auf globaler Ebene ein. Rund 6000 Kinder unter 5 Jahren sterben täglich aufgrund verschmutzten Wassers. Dieses und mangelhafte Abwasserentsorgung sind Ursache für 80 Prozent aller Krankheiten in Entwicklungsländern. 1,1 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Wasser, davon 800 Millionen zu Trinkwasser. Im Jahre 2025 sollen es laut Schätzungen 2,3 Milliarden sein. Mit 1200 Kubikmeter Wasserverbrauch pro Kopf und Jahr steht Italien in Europa an erster und weltweit an dritter Stelle. Die Südtiroler Bürger verbrauchen mit 250 Liter pro Person am Tag gleich viel Wasser wie ein Afrikaner insgesamt pro Jahr.
Auch die Südtiroler müssten deshalb ihren Umgang mit der wichtigen Ressource Wasser überdenken, forderte Laimer.
Der Großteil der Bevölkerung empfindet es als selbstverständlich, sauberes und gesundes Trinkwasser im Überfluss zu haben und ist sich nicht bewusst, welch komplexes System hinter der Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung steckt. Um das kostbare Gut Wasser frei Haus liefern zu können und das Abwasser fachgerecht zu entsorgen, braucht es einen großen technischen Aufwand verbunden mit vielen Kosten und Schwierigkeiten. Beim Trinkwasser aus Quellen und Tiefbrunnen wird auf oberste Hygiene Wert gelegt und weitgehend auf den Zusatz von Chlor verzichtet. Um die Wasserquellen vor Verschmutzung zu bewahren, hat das Land eigene Schutzgebiete ausgewiesen.
„Am morgigen Welttag des Wassers ist jeder aufgerufen, darüber nachzudenken, wo er besonders viel Wasser verbraucht und wo er Wasser einsparen könnte“, forderte Landesrat Laimer auf. Wasser ist nicht unerschöpflich und es müsse ein Umdenken eintreten, um diese lebensnotwendige Ressource zu schonen und zu erhalten, so Laimer.
Neben Landesrat Laimer waren auch der Direktor der Landesagentur für Umwelt- und Arbeitsschutz, Walter Huber, und der Direktor der Landesabteilung Wasser und Energie, Oskar Misfatto, bei der Vorstellung der Projekte anwesend.

SAN