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Alpiner Schutzwaldpreis: Zwei Projekte aus Südtirol nominiert

"Durch zunehmende extreme Wetterereignisse steigen die Ansprüche an die Schutzleistungen des Bergwaldes", unterstrich Land- und Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler heute (30. Jänner) bei der Verleihung des neunten Alpinen Schutzwaldpreises in Galtür in Tirol, an der auch der österreichische Bundesminister Andrä Rupprechter teilnahm.

Preisverleihung in Galtür: LR Schuler (5. von rechts) u.a. mit dem österreichischen Landwirtschaftsminister Rupprechter (6. von rechts) und dem Tiroler Landwirtschaftslandesrat Geisler (6. von links).

Mit seinen Amtskollegen Josef Geisler (Tirol) und Erich Schwärzler (Vorarlberg), dem Bayerischen Staatsminister Helmut Brunner und Regierungsrätin Marlies Amann-Marxer aus dem Fürstentum Liechtenstein zeichnete Landesrat Schuler beispielhafte Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Schutzwaldes im Alpenraum und zur Bewusstseinsbildung für die Schutzwaldthematik aus. Ein gesunder Schutzwald, sagte er dabei, sei nicht nur eine natürliche Versicherung vor den Naturgefahren, sondern auch ein wirtschaftlicher Lebensmotor im Berggebiet, da Holz als erneuerbarer Energie und nachhaltiger Baustoff von strategischer Bedeutung ist. "Erfolgreiche und nachhaltige Arbeit im Schutzwald", führte Landesrat Schuler aus, "ist daher ein Anliegen, das ganz besonderen Einsatz von uns allen fordert: geeignete politische Rahmenbedingungen, aktive Waldbewirtschafter und sensible Waldnutzer und Waldschützer".

Der Zusammenschluss der Forstvereine von Bayern, Tirol, Südtirol, Vorarlberg, Liechtenstein, Graubünden, St. Gallen und Kärnten hat sich zum Ziel gesetzt, die Bedeutung des Schutzwaldes für den alpinen Lebensraum in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und dort zu festigen. Eingereicht wurden diesmal 20 Projekte in den vier Kategorien Öffentlichkeitsarbeit, Partnerschaften, Erfolgsprojekte und Schulprojekte, zwölf wurden von der Jury für den Preis nominiert, darunter zwei aus Südtirol: das Projekt "Jugend-Schutz-Wald" der sozialpädagogischen Hilfseinrichtung Explora für Kinder und Jugendliche aus dem Gebiet Bruneck und Tauferer Ahrntal in Zusammenarbeit mit der Forststation Sand in Taufers (Schulprojekte) sowie der Naturerlebnisweg latemar.natura (Öffentlichkeitsarbeit).

Die Auszeichnung der besten Projekte aus den teilnehmenden Alpenländern erfolgte aus jeweils drei Nominierungen, zudem verlieh die Jury einen Spezialpreis. Vorsitzender der Jury war Toni Mattle, Bürgermeister von Galtür und Vizepräsident des Tiroler Landtages, Mitglieder waren der Südtiroler Forstingenieur Matthias Ladurner, die Schweizer Forstwissenschaftlerin Monika Frehner und Felix Näscher, ehemaliger Leiter des Amtes für Wald im Fürstentum Liechtenstein. Dem Sieger jeder Kategorie wurde heute eine Holzskulptur überreicht, die vom Tiroler Künstler Helmut Mayr aus Mutters bei Innsbruck entworfen wurde, sie symbolisiert den Bergwald und wurde mit verschiedenen im Bergwald vorkommenden Holzarten verarbeitet. Die Schulprojekte erhielten einen Geldpreis für die Klassenkasse. Seit vergangenem Herbst unterstützt das internationale Versicherungsunternehmen Helvetia den alpinen Schutzwaldpreis als Hauptsponsor.

Weitere Informationen zum Alpinen Schutzwaldpreis finden sich auf http://www.arge.forstvereine.eu/

Eckdaten zum Wald in Südtirol: 40 Prozent der Landesfläche liegen auf über 2000 Meter Meereshöhe, 90 Prozent der Landesfläche unterliegen der forstlich-hydrogeologischen Nutzungsbeschränkung laut Forstgesetz. Die Waldfläche besteht aus 336.689 Hektar Wald und 35.485 Hektar anderen bewaldeten Flächen wie etwa Latschenbeständen, die Bewaldung in Südtirol liegt bei 50 Prozent. 58 Prozent der Waldfläche sind Standortsschutzwald, also Wald mit direkter Schutzwirkung gegen Sturzprozesse, Lawinen und Wildbachprozesse; 24 Prozent der Waldfläche sind Objektschutzwald, also Waldbestände, die Siedlungen, Verkehrswege und sonstige Infrastrukturen direkt vor Naturgefahren wie Steinschlag, Lawine oder Murgang schützen. Der Wald in Südtirol ist mit 68 Prozent mehrheitlich in Privatbesitz, es gibt derzeit in Südtirol insgesamt über 21.000 Waldeigentümer mit vorwiegendem Kleinstbesitz: über 9000 Eigentümer mit einer Waldfläche bis zu 2,5 Hektar und nur 52 Betriebe mit einer Waldfläche von über 250 Hektar.

mac

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