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Neuer Skipistenplan für qualitative Entwicklung des Wintersports
Mit dem neuen Fachplan für Skipisten und Aufstiegsanlagen, der heute (17.12.) von Landesrat Richard Theiner vorgestellt wurde, hat die Landesregierung eindeutig einen Kurswechsel in Richtung mittel- und langfristige Planung, Einsparung von Ressourcen, Umweltschutz und Entbürokratisierung vollzogen und ein Rahmeninstrument für die qualitative Entwicklung des Skisports geschaffen.
"Mit dem neuen Fachplan", unterstrich Landesrat Richard Theiner bei der heutigen Pressekonferenz, "haben wir unterschiedliche und sehr ehrgeizige Ziele erreicht: eine mittel- bis langfristige Planungsstrategie, eine klare Trennung zwischen Planung und Projektierung, eine stärkere Einbindung aller Interessensgruppen, die Einsparung von Ressourcen, die Implementierung des Subsidiaritätsprinzips zwischen Land und Gemeinden sowie eine Entbürokratisierung von Genehmigungsprozeduren."
Am gestrigen Dienstag (16.12.) hat die Landesregierung grünes Licht für den neuen Fachplan gegeben und damit auch für die Entscheidung, keine neuen Pisten und keine neuen Aufstiegsanlagen hinzuzufügen. Es wird stattdessen das Konzept der Skizonen eingeführt. "Darunter sind bereits bestehende und geeignete Gebiete für die qualitative Entwicklung der Skiinfrastrukturen Südtirols zu verstehen", so Theiner. Der Fachplan bestärke das explizite Verbot, neue Skizonen auszuweisen.
"Bei der Entscheidung für oder gegen neue Skipisten und Aufstiegsanlagen bringt der neue Fachplan eine viel weitere Optik als bisher, wie etwa die Erreichbarkeit, Umweltaspekte, die Wirtschaftlichkeit, die Wasserverfügbarkeit, das touristische Angebot", betonte Virna Bussadori, Direktorin im Amt für Landesplanung. So gibt es für jede der insgesamt 42 abgegrenzten Skizonen eine genaue Analyse der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, d.h. jener ausschlaggebenden Faktoren, auf die im Planungsprozess eingegangen werden muss. Ein eigenes Kapitel widmet sich den zonenübergreifenden Themen und Trends auf sozioökonomischer, technischer und touristischer Ebene.
Der Fachplan schließt nicht a priori die Möglichkeit von Eingriffen einer größeren Reichweite aus, d.h. jene Eingriffe welche über die kartographisch abgegrenzten Skizonen des Fachplanes hinausgehen. Für diese speziellen Fälle ist eine komplexere Prozedur anzuwenden und eine sehr umfangreiche Dokumentation vorzubereiten, welche eine Bewertung der Vorhaben auf der Machbarkeitsebene unter Berücksichtigung aller umweltrelevanten, landschaftlichen und sozioökonomischen Vor- und Nachteile ermöglichen soll.
Giorgio Gottardi, Vizedirektor des Amtes für Landesplanung, wies auf die große Entbürokratisierung im Zuge des neuen Fachplanes hin: "Der neue Plan erlaubt einerseits, dass die Zeiten für die Bewertung von Projekten zur Realisierung neuer Skipisten und Aufstiegsanlagen drastisch reduziert werden, andererseits dass auf ein Instrument aufgebaut werden kann, welches langfristig hält und somit keine Varianten benötigt." Die Einbeziehung der betroffenen Grundeigentümer bereits in der frühesten Phase des Genehmigungsprozesses stelle eine weitere Neuigkeit des Planes im Sinne der Bürgerbeteiligung dar. Die Projektbewertung erfolge durch dieselben Verwaltungsorgane und Prozeduren wie bisher.
Der Fachplan ist das Ergebnis eines dreijährigen Arbeitsprozesses einer interdisziplinären Arbeitsgruppe aus Vertretern unterschiedlicher Abteilungen und Ämtern der Landesverwaltung sowie externen Institutionen und Vereinigungen. Somit wurde auch die Meinung verschiedenster Interessensgruppen eingeholt. Die Ausarbeitung des Fachplanes erfolgte ausschließlich mit internen Ressourcen der Landesverwaltung.
Der neue Fachplan tritt voraussichtlich nach der Veröffentlichung im Amtsblatt der Region im Jänner 2015 in Kraft und kann dann auch im Bürgernetz abgerufen werden. Er bleibt zehn Jahre lang gültig.
rm