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Gutes Jahr für die Gletscher: Massenbilanzen durchgehend positiv
"Gletscherfreundlich" waren die vergangenen zwölf Monate: Das geht aus den Aufzeichnungen des Hydrographischen Landesamtes hervor. Auf den beobachteten Gletschern wurde die zweithöchste Massenbilanz seit Beginn der Aufzeichnungen vor 30 Jahren registriert.
"Der Winter war zwar eher mild", erklärt Hanspeter Staffler, Direktor der Landesabteilung Brand- und Zivilschutz, "aber mit anhaltenden Süd- und Süd-West-Strömungen im südlichen Alpenraum außerordentlich niederschlagsreich; darauf folgte ein relativ kühler Sommer mit wiederholten Neuschneefällen, vor allem oberhalb von 3000 Metern."
Somit wurde auf allen beobachteten Gletscher die zweithöchste Winterbilanz seit Beginn der Massenhaushaltsstudien im hydrologischen Jahr 1983/1984 gemessen. Nur im Haushaltsjahr 2000/2001 war eine größere Akkumulation zu verzeichnen. Als "Haushaltsjahr" wird in der Gletscherkunde das hydrologische Jahr bezeichnet, das sich vom 1. Oktober bis zum darauffolgenden 30. September erstreckt.
Die Endergebnisse in diesem Haushaltsjahr waren leicht (Übeltalferner, Westlicher Rieserferner) bis mäßig (Weißbrunnferner, Langenferner) positiv. In den meisten Fällen wurde 2013/14 sogar die positivste Massenbilanz der gesamten Datenreihe verzeichnet. "Damit hat sich die Tendenz vom letzten Jahr fortgesetzt", zieht Roberto Dinale vom Hydrographischen Landesamt Bilanz: Nur der Westliche Rieserferner schloss 2012/2013 besser als dieses Jahr ab. Negative Massenbilanzen wurden hingegen auf Gletschern mit tiefergelegener oberer Grenze gemessen wie etwa am Hangenden Ferner und im Nordwesten Südtirols.
Die Fronten der Gletscher sind in Südtirol trotzdem stark zurückgegangen, vor allem weil in deren Bereich im Sommerhalbjahr die Niederschläge meist als Regen fielen und sich nicht genug Eis gebildet hat.
mac