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Raumordnungsdiskussion in Bruneck: "Rechtssicherheit nötig"

Mit jedem Diskussionsabend von Landesrat Richard Theiner zur geplanten Überarbeitung des Landesraumordnungsgesetzes wird deutlicher, wie vielfältig die Materie ist. Bei der Veranstaltung kürzlich in Bruneck ging es um mehr Rechtssicherheit in der Raumplanung. Das letzte Treffen findet morgen (30.09.14) in Meran statt.

Auf großes Interesse stieß die Diskussion über die künftige Raum- und Landschaftsentwicklung kürzlich in Bruneck./Foto LPA

Bei der Diskussion über die neue Raumentwicklung kürzlich im Michael-Pacher-Hauses in Bruneck waren die Architekten stark vertreten. Viele der heutigen Probleme im Bausektor, sagte Friedrich Tasser, ließen sich ganz einfach lösen, nämlich durch Rechtssicherheit, die derzeit nicht gegeben sei. Architektin Dora Aichner machte sich dafür stark, den Gemeinden und Talschaften mehr Verantwortung und Gewicht zu geben, damit ihre Eigenheiten bei der Planung stärker berücksichtigt werden können.

Aichners Kollege Werner Seidl plädierte dafür, das neue Raumordnungsgesetz nicht nur von Juristen schreiben zu lassen, sondern auch die Planer miteinzubeziehen. Grundsätzlich erfordere die von Landesrat Theiner angestrebte Verringerung des Flächenverbrauchs ein radikales Umdenken in der Bauweise: "Reihen- und Ein-Familien-Häuser müssen der Vergangenheit angehören", sagte Seidl.

Karl Campei von der Gemeinde-Zuweisungskommission für Wohnungen des Wohnbauinstituts hielt dem entgegen, dass nicht der Wohnbau das eigentliche Problem beim Flächenverbrauch darstelle, sondern vielmehr die Bauten im landwirtschaftlichen Grün sowie die vielen Gewerbegebiete. Ein Vertreter des Bauernbundes erhob in diesem Zusammenhang die Forderung, leer stehende Betriebshallen, von denen es viele gebe, zu enteignen.  

Christine Baumgartner von der Plattform "Pro Pustertal" rief die Landesregierung auf, die Umweltgruppen und -verbände in die Überarbeitung des Landesraumordnungsgesetzes aktiv einzubinden. Ein Vertreter der Makler-Vereinigung machte schließlich noch auf das Problem der Fünf-Jahres-Ansässigkeitsklausel aufmerksam. "Ich habe Zweifel, ob diese Bestimmung EU-konform ist", sagte er.

Bauernvertreter Ludwig Berger forderte die Landesregierung auf, die Naturpark-Bestimmungen zu überarbeiten. "So, wie sie derzeit gehandhabt werden", kritisierte Berger, "wird den Bauern im Naturpark das Arbeiten unmöglich gemacht."  

Der letzte Diskussionsabend zur künftigen Raum- und Landschaftsentwicklung in Südtirol finden am morgigen Dienstag, 30. September 2014, im Bürgersaal in Meran statt. Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr.

Bis zum 15. Oktober 2014 besteht auch die Möglichkeit, die eigene Meinung online zu äußern über http://www.provinz.bz.it/natur-raum/land-raum-mitdenken.asp.

 

 

rm

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