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Beginn der Diskussion über künftige Raum- und Landschaftsentwicklung
"Südtirol soll auch in Zukunft lebenswert bleiben, und alle sind eingeladen, sich Gedanken darüber zu machen“, sagte Umweltlandesrat Richard Theiner bei der heutigen Presskonferenz zur künfigen Raum- und Landschaftsentwicklung. Am kommenden Montag, 8. September, beginnt die öffentliche Diskussionsreihe in der EURAC in Bozen.
Das Ressort für Raumentwicklung, Umwelt und Energie beabsichtigt die Rechtsgrundlagen in der Raumentwicklung und Landschaftsplanung zu überarbeiten. Das Anliegen dabei ist es, eine einheitliche gesetzliche Grundlage zu schaffen, welche den künftigen gesellschaftlichen Herausforderungen Rechnung trägt und Südtirol auch für nachfolgende Generationen lebenswert erhält. Eine Grundsatzentscheidung diesbezüglich wurde bereits im Koalitionsabkommen und im Regierungsprogramm getroffen.
"Alle sind eingeladen, mitzureden, denn der Lebensraum Südtirol betrifft uns alle", betonte Umweltandesrat Richard Theiner bei der heutigen Pressekonferenz in Bozen, die zugleich den Auftakt zu einer öffentlichen Diskussion über die künftige Raum- und Landschaftsentwicklung in Südtirol darstellt. Gemeinsam mit Anton Aschbacher, dem Leiter der Landesabteilung für Natur, Landschaft und Raumentwicklung, und Adriano Oggiano, dem Direktor des Landesamtes für Landschaftsschutz, wies er auf die Stärken und künftigen Herausforderung von Raumordnung und Landschaftsschutz hin.
Bereits Mitte 1970 wurden mit dem Einheitstext über die Landesraumordnungsgesetze und das noch heute gültige Landschaftsschutzgesetz der Grundstein für die Landschaft und Raumentwicklung in Südtirol gelegt. Damit wurden Grundprinzipien eingeführt, für die Südtirol noch heute europaweit Anerkennung findet. "Nur wenige Regionen haben so qualifizierte Landschaftspläne wie Südtirol, nirgendwo sonst in Italien haben Gemeinden vergleichbare Kompetenzen", so Landerat Theiner. Der gesellschaftliche Wandel mache aber eine Neuausrichtung der Raum- und Landschaftsentwicklung in Südtirol notwendig.
Lag 1970 der Anteil der nicht deutsch-, italienisch- oder ladinischsprachigen Südtiroler Bevölkerung bei 0,1 Prozent, so betrug der Ausländeranteil 2012 immerhin 8,9 Prozent und 2030 werden es voraussichtlich 19 Prozent sein. Es lässt sich ein Trend zu immer kleiner strukturierten Familienformen feststellen: 1971 betrug die durchschnittliche Haushaltsgröße laut dem Landesinstitut ASTAT noch 3,6 Personen, 2012 waren es nur mehr 2,4 Personen. Sprunghaft zugenommen hat im Laufe der letzten Jahre die Zahl der Einpersonenhaushalte. Sie stellen derzeit 35,1 Prozent aller Haushalte dar. Im Vergleich dazu belief sich ihr Anteil im Jahr 1981 auf weniger als 20 Prozent.
Amtdirektor Oggiano wies auf die Veränderung der Landschaft in Südtirol seit 1970 hin: Betrug die ausgewiesene Siedlungsfläche in Südtirol 1974 noch 3.484 Hektar, waren 1989 bereits 7.268 Hektar Fläche versiegelt, 2011 waren es 9.763 Hektar. Momentan entspricht der tägliche Flächenverbrauch in Südtirol der Größe eines Fußballplatzes, das sind 280 Hektar im Jahr.
"Es hat in Vergangenheit eine große Entwicklung gegeben, die Frage ist, ob wir damit zufriedener geworden sind und welchen Lebensraum wir für uns und unsere Kinder wollen", so Landesrat Theiner. Zu dieser Frage kann jeder Stellung nehmen: Unter dem Titel "Südtirol: Landschaft - Raum - Entwicklung" findet am kommenden Montag, 8. September, um 17 Uhr in der EURAC in Bozen der erste öffentliche Diskussionabend statt. Weitere Veranstaltungen mit Landesrat Richard Theiner, Abteilungsleiter Anton Aschbacher und Amtsdirektor Adriano Oggiano folgen am Donnerstag, 11. September 2014, im Kulturhaus "Karl Schönherr" in Schlanders, am Montag, 22. September 2014, in der Cusanus-Akademie in Brixen, am Dienstag, 23. September 2014, im Michael-Pacher-Haus in Bruneck und am Dienstag, 30. September 2014, im Bürgersaal in Meran. Die Veranstaltungen beginnen jeweils um 17 Uhr. Bis zum 15. Oktober 2014 besteht auch die Möglichkeit, die eigene Meinung online zu äußern über http://www.provinz.bz.it/natur-raum/land-raum-mitdenken.asp.
Das Ressort für Natur, Landschaft und Raumentwicklung sammelt alle Wortmeldungen. Die wesentlichen Punkte werden auch mit verschiedenen Interessensgruppen im Lande diskutiert und fließen dann in Leitlinien ein, die der Landesregierung vorgelegt werden. Mitte 2016 soll ein erster Gesetzesvorschlag vorliegen.
rm
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Südtirol: Natur - Landschaft - Raumentwicklung
Landesrat Theiner erklärt die Wichtigkeit der Treffen über das Territorium
Landesrat Theiner erklärt die Wichtigkeit der Treffen über das Territorium
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