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LR Laimer: Energiesparen ist machbar - KlimaHaus in Eppan ist Beispiel

LPA - Das Wohnbauinstitut hat als größter Bauträger des Landes den KlimaHaus-Standard zukünftig für den sozialen Wohnungsbau verbindlich gemacht. Energie-Landesrat Michl Laimer hat heute Vormittag in Eppan im Beisein der Institutspräsidentin Rosa Franzelin-Werth erstmalig die KlimaHaus-Plakette "B" an ein 18 Wohnungen umfassendes Gebäude des Wohnbauinstitutes verliehen. "Ich glaube an einen KlimaHaus-Boom in Südtirol", sagte der Landesrat.

Nach dem Aufschwung des KlimaHauses im privaten Bereich und der Pionierarbeit des Landes und einzelner Gemeinden bei öffentlichen Gebäuden nimmt jetzt das Wohnbauinstitut eine weitere Vorreiterrolle beim energiesparenden und umweltfreundlichen Bauen ein. Das erste energiesparende Gebäude des Wohnbauinstitutes befindet sich in der H. Nicolussi-Leck-Straße 16 in Eppan.

Landesrat Laimer lobte bei der heutigen Präsentation des Hauses die Arbeit des Wohnbauinstitutes: "Mit diesem Haus wird gezeigt, dass der Energiespargedanke nicht nur leere Theorie ist, sondern effektiv umgesetzt wird".

Der Bau besteht aus zwei dreigeschossigen Wohnzeilen mit einem glasüberdachten Innenhof in der Mitte. Die Baukörper sind mit einer Außendämmung aus Korkplatten gedämmt, das Flachdach hingegen mit Schaumglasplatten. Beide Materialien sind ökologisch vertretbar.

Am Dach des Westtrakts sind, von außen unsichtbar, 60 Quadratmeter Sonnenkollektoren zur Warmwassererzeugung angebracht. Am Dach des Osttraktes wurden fotovoltaische Elemente angebracht. Diese versorgen den hauseigenen Aufzug mit Strom. Der Energieüberschuss wird ins Netz eingespeist und wiederverwertet. Eine Sammelanlage für Regenwasser mit zwei jeweils 7000 Liter Wasser fassenden Tanks soll Wasser sparen helfen. Das Regenwasser wird für die Klospülungen für die Gartenbewässerung genutzt. Die großflächigen Glasfronten ermöglichen eine weitere passive Solarnutzung.

Der Bau ist aufgrund des breit gefächerten Einsatzes von energiesparenden Maßnahmen und ökologisch unbedenklichen Materialien als eine Art Pilotprojekt anzusehen. Durch optimale Dämmung und durch den Einsatz erneuerbarer Energien verbraucht dieses Wohnhauses weniger als 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr (kW/h pro qm/Jahr), was einem KlimaHaus der Kategorie B entspricht.

Während der heutige Standard im Wohnungsbau bei einem Energieverbrauch von durchschnittlich 90 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr liegt, schreibt das Wohnbauinstitut von nun an einen Mindeststandard des Klimahauses C (weniger als 70 Kilowattstunden pro Quadratmeter pro Jahr) bei allen Bauten des sozialen Wohnbaus in Südtirol vor. "Wenn möglich wollen wir sogar den Klimahausstandard B wie hier in Eppan erreichen", so Franzelin-Werth und verwies auf weitere fünf Bauprojekte des Wohnbauinstitutes, welche die KlimaHausplakette beantragen. "Auf Gemeindeebene geht es Schlag auf Schlag. Nach dem Beispiel Bozens wollen nun zehn weitere Südtiroler Gemeinden den KlimaHausstandard bei öffentlichen Gebäuden vorschreiben", freute sich der Präsident des Klimabündnisvereins Norbert Lantschner. Rege Anfragen gäbe es auch aus anderen Provinzen Italiens. Das einfache System der KlimaHaus-Berechnung und -Einstufung wurde überall gelobt. "Einmalig und einzigartig in ganz Europa ist jedoch unsere Idee der KlimaHaus-Plakette, welche wir jedem energiesparenden Haus verleihen", so Landesrat Laimer. Damit würde das KlimaHaus sowohl an Image als auch an realen Wert dazugewinnen.

SAN