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Hochwasserschutz für Innichen: Studie belegt hohen Nutzen für Bevölkerung

Hochwasserschutz an der Drau in Innichen: Damit befasst sich das auf zwei Jahre angelegte EU-Projekt SEE River noch bis November. Die Landesabteilung Wasserschutzbauten plant im Rahmen des Projektes gemeinsam mit der Gemeinde Innichen verschiedene Varianten, mit dem Hochwasserschutz und Ökologie unter einen Hut gebracht werden sollen.

Das auf zwei Jahre angelegte Projekt SEE (für South East Europe) River hat die nachhaltige Entwicklung der Drau und ihres Einzugsgebietes zum Inhalt; in der Luftaufnahme Innichen und die Drau.

"Maßnahmen zum Hochwasserschutz", unterstreicht Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler, "erfordern hohe Investitionen durch die öffentliche Hand; diese zahlen sich aber dennoch aus, vor allem, weil sie im Ernstfall Schäden in Millionenhöhe verhindern". Die Landesabteilung Wasserschutzbauten hat die Universität für Bodenkultur in Wien mit dem Vergleich von Kosten und Nutzen des geplanten Hochwasserschutzes in Innichen beauftragt. Die Ergebnisse, erklärt Projektkoordinator Willigis Gallmetzer von der Abteilung Wasserschutzbauten, zeigen, dass eine Flussaufweitung und Retentionsflächen Hochwasserschäden stark begrenzen würden.

Für die Realisierung des Hochwasserschutzes braucht es landwirtschaftliche Flächen; in Innichen sind insgesamt 39 Grundeigentümer von den geplanten Schutzmaßnahmen betroffen. Man habe, betont Sandro Gius, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Zone Ost, inzwischen einen intensiven Dialog mit den betroffenen Eigentümern gestartet und werde diesen Prozess auch in Zukunft weiterführen. Ziel dabei ist es, eine für alle akzeptable Lösung zu finden, die letztlich der Bevölkerung von Innichen zugutekommt. Im Herbst wird es eine Informationsveranstaltung geben, bei der die aktuellen Planungen sowie der weitere Zeitplan vorgestellt werden.

Neben der Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen verfolgen die Abteilung Wasserschutzbauten sowie die Gemeinden Innichen und Sexten noch weitere Ziele mit dem Projekt SEE River. Im Vorgängerprojekt ProDrau wurde gemeinsam mit den Gemeinden und den betroffenen Interessengruppen ein Leitbild für die zukünftige Entwicklung der Drau erarbeitet. Dieses sieht einen Interessenausgleich vor. "Der Hochwasserschutz", erläutert Koordinator Gallmetzer, "ist dabei ebenso wichtig wie die Erhaltung und Verbesserung des ökologischen Zustandes der Drau. Das Einzugsgebiet des Flusses soll für Einheimische und Touristen ein attraktiver Freizeit- und Erholungsraum sein." Bei der Planung und Umsetzung aller Maßnahmen ist die Einbindung der Bevölkerung und der Interessengruppen das leitende Prinzip.

Mit dem Projekt SEE (für South East Europe) River soll eine Vereinbarung für das Flussraummanagement erreicht werden, mit der die Interessen im Hinblick auf  Weiterentwicklung und Konservierung in Einklang gebracht werden. Dies geschieht durch eine enge Zusammenarbeit von Experten aus unterschiedlichen Ländern und Fachgebieten, unter Einbeziehung von Betroffenen aus den Anrainergebieten und mit nationalen oder regionalen Behörden. Mit dem Projekt soll auch ein neuer Ansatz für die Fluss- und Raumnutzungsplanung geschaffen werden, indem man den Flussraum als Herzstück des Einzugsgebietes ansieht, welches dem meisten Druck ausgesetzt ist.

Aus den Aktivitäten und Ergebnissen entsteht das SEE River Toolkit, ein innovatives und allgemein einsetzbares Modell als Leitlinie für ein zukünftiges, nachhaltiges Flussraummanagement, das die Interessen der Beteiligten auf unterschiedlichen Ebenen berücksichtigt und harmonisiert. Zur Entwicklung und Umsetzung des SEE River Toolkits erfolgen Forschungsarbeiten, Arbeiten vor Ort und die aktive Einbeziehung der Beteiligten entlang der Flussläufe der sechs SEE-Flüsse Drau, Bodrog, Neretva, Prut, Soča und Vjosa.

EU-Projekt SEE River in Stichworten: Nachhaltiges integriertes Management internationaler Flussräume in SEE-Ländern  / Lead Partner: Institut für Wasserwirtschaft der Republik Slowenien / Wert: 2.107.354,30 EUR / Finanzierung: Südosteuropäisches transnationales Kooperationsprogramm  / Zeitraum: Oktober 2012 bis November 2014 / Website: http://www.see-river.net/

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