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Müllverwertungsanlage wird wegen Defekts heruntergefahren
Die Müllverwertungsanlage in Bozen Süd wird derzeit heruntergefahren. Grund dafür ist ein Defekt am Sicherheitsventil. Der neue Betreiber, das ECO-Center, hat daher den Abschaltprozess der Anlage eingeleitet. Das teilt die Landesumweltagentur mit, die kontinuierlich die Luftqualität überprüft.
Die Abschaltung der Anlage ist noch im Gange und erfolgt sehr langsam. Dieser Prozess verursacht eine erhöhte Produktion von Kohlenstoffmonoxid (CO) und organischen Kohlenstoffen (COT), wobei die Grenzwerte überschritten werden. Während dieser Abschaltphase ist das Funktionieren der Filteranlagen und der automatischen Messsysteme garantiert. Die während dieser Zeit gesammelten Daten und Stichproben ermöglichen der Agentur, die Entwicklungen unmittelbar zu verfolgen und in einem zweiten Augenblick auch eventuelle Dioxinemissionen nachzuvollziehen. Die Landesumweltagentur verweist darauf, dass bisher die verschiedenen Messstellen keine Anomalien der Luftqualität aufgezeichnet haben.
Ursache für das Problem ist der Stillstand eines Turbogenerators, der elektrische Energie produziert, am Abend des 22. Juni gegen 20 Uhr. Diesen wiederum führt die Umweltagentur aufgrund der Informationen des Betreibers auf eine Anomalie in der Versorgung mit Hochspannung zurück. Das Ereignis zeitige den Defekt des Sicherheitsventils in der Verbrennungskammer, welcher die Betreiber dann dazu zwang, den Abschaltprozess ohne Unterstützung der Zusatzbrenner einzuleiten.
Während des Prozesses schreitet die Verbrennung des in der Brennkammer noch enthaltenen Materials auf einer geringeren Temperaturstufe langsam weiter. Solche Bedingungen verursachen erhöhte, über den Grenzwerten liegende Emissionen an CO und COT. In diesem Zusammenhang verweisen die Fachleute darauf, dass die vorhandenen Filteranlagen bisher gut funktioniert haben und funktionieren.
Bisher wurden die Halbstunden-Grenzwerte der CO- und der COT-Emissionen überschritten. Im Hinblick auf etwaige Dioxinbelastungen ist das Messsystem in Betrieb und misst kontinuierlich. Die gesammelten Proben werden in den Labors der Agentur untersucht.
Die Umweltagentur wacht außerdem kontinuierlich mit Hilfe der eigenen Messstationen und insbesondere auch dank der mobilen Station im Wohnbezirk Kaiserau über die Luftqualität: Bisher konnten keine Auffälligkeiten festgestellt werden. Dennoch sind in den nächsten Stunden Geruchsbelästigungen nicht auszuschließen. Der Abschaltprozess wird vermutlich noch bis zum späten Abend andauern.
In den nächsten Stunden wird der Betreiber der Agentur einen detaillierten Bericht über die Ursachen, die zum Schaden geführt haben. Zudem wird er die Agentur auch über die geplanten Maßnahmen unterrichten.jw