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Welttag der Umwelt: Nachhaltig einkaufen und Gletscherbäche schützen
LPA - Die Landesumweltagentur setzt anlässlich des Welttages der Umwelt am morgigen Donnerstag, 5. Juni, zwei starke Zeichen: An acht Standorten in Südtirol werden kostenlos 6.000 Mehrwegtaschen zum ökologischen Einkauf verteilt. Zudem macht das Biologische Landeslabor auf "Südtirols Gewässertyp 2014" aufmerksam: die Gletscherbäche.
Der Welttag der Umwelt (World Environment Day) wird seit seiner offiziellen Ausrufung 1972 durch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen jährlich am 5. Juni gefeiert.
In Südtirol werden am morgigen Donnerstag die Mitarbeiter der Landesagentur für Umwelt in insgesamt acht Ortschaften im ganzen Land mit einem Infostand präsent sein und die Passanten für einen abfallarmen und ökologischen Einkauf sensibilisieren. Nach der Teilnahme an einem kurzen Quiz erhält jeder kostenlos eine nützliche Mehrwegtasche der Umweltagentur.
"Es handelt sich dabei um einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Entwicklung", betont Umweltlandesrat Landesrat Richard Theiner, der sich morgen um 11 Uhr am Info-Stand in der Museumsstraße in Bozen selbst eine wieder verwendbare Einkaufstasche abholen wird. "Um eine Kultur der Nachhaltigkeit voranzutreiben, ist ständige Information und Sensibilisierung notwendig. Wir wollen Menschen über die Umweltauswirkungen ihres Einkaufsverhaltens informieren und darin bestärken, bei ihrem täglichen Einkauf Umweltaspekte zu berücksichtigen."
Die Mehrwegtasche der Umweltagentur ist klein und handlich und findet in Handtasche, Rucksack oder Aktenkoffer Platz. "Eine wieder verwendbare Einkaufstasche trägt dazu bei, Hunderte von Plastiktaschen einzusparen. Damit kann nicht nur Müll vermieden, sondern auch Energie eingespart und ein Beitrag zur Umsetzung der Klimastrategie Südtirol 2050 geleistet werden", ergänzt der Umweltlandesrat. Plastiktaschen sind das Symbol schlechthin für unnötigen Abfall: Mehr als acht Milliarden davon landen in Europa jedes Jahr im Müll, im Durchschnitt werden sie nur 25 Minuten lang benutzt.
Die Infostände sind an folgenden Orten zu finden:
- Bozen, Museumstraße (Nähe Archäologiemuseum), 10-12 Uhr: Landesrat Richard Theiner wird um 11 Uhr vor Ort sein.
- Neumarkt, Hauptplatz, 15-17 Uhr
- Meran, Sparkassenstraße (Höhe Freiheitsstraße), 15-17 Uhr
- Schlanders, Dorfplatz, 10-12 Uhr
- Brixen, Hartmannplatz, 10-12 Uhr
- Sterzing, Neustadt (Nähe Rathaus), 15-17 Uhr
- Bruneck, Gilmplatz, 10-12.30 Uhr
Innichen, "Senfter Platzl", 15-17 Uhr
Nicht nur der ökologische Einkauf, auch der Schutz der Oberflächengewässer ist der Landesumweltagentur anlässlich des Welttages der Umwelt ein Anliegen. Das Biologische Landeslabor hat zu diesem Zweck "Südtirols Gewässertyp 2014" bestimmt, die Gletscherbäche, und dazu ein eigenes Poster (siehe Anlage) ausgearbeitet. Diesen sehr sensiblen Ökosystemen wird damit besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
"Südtirols Gletscherbäche sind klein, aber sehr dynamisch", erklärt dazu Umweltlandesrat Richard Theiner. Im Winter ist die Wasserführung gering, da die Gletscher im Hinterland kein Schmelzwasser abgeben. Mit den ansteigenden Temperaturen im Frühjahr und Sommer und der einsetzenden Gletscherschmelze steigen auch die Pegel stark an. "Diese Dynamik ist Sinnbild für die Dynamik der Umwelt, die sich ständig verändert, weshalb auch der Mensch zum Schutz der Umwelt auf die sich ständig verändernden Umweltbedingungen eingehen muss", so Theiner.
Alle größeren Fließgewässer und Seen in Südtirol wurden gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie in verschiedene Typen unterteilt. Darunter befinden sich auch "sehr kleine und kleine Fließgewässer (Abstand zur Quelle bis zu 25 km) glazialen Ursprungs", also Gletscherbäche. In Südtirol ist dieser Gewässertyp am Alpenhauptkamm und in der Ortlergruppe zu finden. Eine Besonderheit sind die Tagesschwankungen im Sommer. Gletscher schmelzen in der kühlen Nacht am wenigsten und am warmen Nachmittag am meisten und geben diese Schwankungen etwas zeitversetzt an die Fließgewässer weiter.
Durch die feinen Sedimente aus der Gletscherschmelze führen Gletscherbäche im Sommer trübes Wasser, die so genannte Gletschermilch. Einige wenige Lebewesen wie zum Beispiel die Larven der Eintagsfliegengattung "Rhithrogena" kommen mit den harten Bedingungen eines Gletscherbaches gut zurecht und finden in den nährstoffarmen und sauerstoffreichen Gewässern einen idealen Lebensraum.
Nähere Informationen unter http://www.provinz.bz.it/umweltagentur/
mpi