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Landeswetterdienst: Frühling drittwärmster seit Beginn der Aufzeichnungen
LPA - Überdurchschnittlich warm, etwas zu trocken und sonnig: So wird dieser Frühling in die Südtiroler Wettergeschichte eingehen, vermelden die Landesmeteorologen pünktlich zum Ausklang dieser Jahreszeit. Denn am Sonntag (1. Juni) beginnt der meteorologische Sommer.
"In Bozen", heißt es vom Landeswetterdienst, "war dieser Frühling mit einer Durchschnittstemperatur von 14,6 Grad Celsius - der langjährige Durchschnitt beträgt 13,3 Grad - sogar der drittwärmste Frühling in der 165-jährigen Messgeschichte - wärmer war der Frühling nur in den Jahren 2007 und 2009". Zu den milden Verhältnissen trugen die beiden Monate März und April bei, während der Mai etwas zu kühl ausfiel.
Deutlich höher als normal war auch die Zahl der Sonnenstunden: In Bozen schien die Sonne über 720 Stunden und damit um 40 Prozent länger als im trüben Frühling des Vorjahres.
Die höchste Temperatur wurde am 22. Mai mit 29,7 Grad Celsius von den beiden Wetterstationen Bozen und Branzoll gemessen. Der kälteste Tag war der 25. März: Im Tal wurde ein Tiefstwert von minus 11,5 Grad in Welsberg verzeichnet, auf den Bergen zeigte das Thermometer minus 21,5° auf der Grawand (3200 Meter) am Schnalstaler Gletscher.
Über das Land verteilt fiel im Frühling rund 20 Prozent weniger Regen als im langjährigen Durchschnitt und sogar nur halb so viel wie im vergangenen Jahr. Der niederschlagsreichste Tag war der 22. März, während die meisten Gewitter am 12. Mai mit 1325 Blitzeinschlägen niedergingen. Insgesamt am meisten Niederschlag fiel in Weißbrunn im hintersten Ultental mit 265 Millimetern, der trockenste Ort war St. Valentin auf der Haide mit 91 Millimetern.
Der Mai, schreiben die Meteorologen weiter, unterbrach eine Serie von zehn Monaten in Folge mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Der zu Ende gehende Monat war etwas kühler als normal, die negativen Abweichungen belaufen sich zwischen 0,5 Grad und 1 Grad. Die kühlsten Tage des Monats fielen heuer pünktlich auf die Eisheiligen zwischen dem 12. und 15. Mai, bei denen es laut alter Bauernregel häufig zu einem Kälterückfall kommt. In der langjährigen Klimastatistik lässt sich jedoch keine Besonderheit an diesen besagten Tagen feststellen, Kaltlufteinbrüche sind über den gesamten Monat gleich wahrscheinlich.
Mitte Mai gab es gleichzeitig auch ein markantes Föhnereignis: Im Hochgebirge wurden Orkanböen von 153 Stundenkilometern gemessen (auf dem Jaufenkamm, 2150 Meter hoch), und auch im Tal wurden Sturmspitzen von 77 Stundenkilometern (in Mühlen in Taufers) erreicht.
Mit der nahenden Urlaubszeit steigt das Interesse an einer Vorhersage für den Sommer: Im Detail, betonen die Landesmeteorologen, lässt sich dafür allerdings keine Antwort geben, denn fundierte Prognosen beschränken sich auf ein bis maximal zwei Wochen. In der saisonalen Vorhersage versucht man dennoch eine sehr grobe Abschätzung zu erhalten, wie sich die Witterung der nächsten drei Monate gestalten könnte. Laut Berechungen des Europäischen Vorhersagezentrums in England soll der heurige Sommer mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent "zu warm" und mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 Prozent "durchschnittlich" werden. Ein "zu kühler" Sommer ist hingegen mit nur 10 Prozent das unwahrscheinlichste Szenario.
Zeitnahe und deshalb präzise Vorhersagen finden sich jeweils auf den Seiten des Landeswetterdienstes unter www.provinz.bz.it/wetter
mac