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Wasserschutzbauten: Flussaufweitung bei Gais abgeschlossen

LPA - Seit 15 Jahren arbeitet die Landesabteilung Wasserschutzbauten am Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr: Natur- und Hochwasserschutz werden dabei nicht länger als Gegensätze gesehen, sondern ergänzen einander. Besonders Wert gelegt wird auf die Einbindung der Bevölkerung. Jetzt ist die vierte Aufweitung der Ahr bei Gais abgeschlossen worden.

Erhöhung der Strukturvielfalt durch die Verbreiterung des Flussbettes: Mittelschüler haben das Revitalisiierungsprojekt der Landesabteilung Wasserschutzbauten in der Unteren Ahr bei Gais begleitet.

Naturnahe Flussabschnitte als Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten wiedergewinnen und den Hochwasserabfluss außerhalb der Ortsgebiete bremsen: Das ist Ziel der zehn Revitalisierungen, die seit 2003 entlang der Ahr auf Flächen des öffentlichen Wassergutes durchgeführt wurden. "Durch die Verbreiterung des Flussbettes und die Schaffung von Schotterinseln wird die Strukturvielfalt erhöht", erklärt Peter Hecher von der Landesabteilung Wasserschutzbauten, der das Gewässerbetreuungskonzept Untere Ahr von Anfang an begleitet hat. "Stellenweise sind Erlenstämme quer zur Strömung eingearbeitet, um der Marmorierten Forelle Unterstände zu bieten, die Ufer sind durch verdeckte Schutzbauten gesichert, kurze Steilufer werden gezielt ohne Uferschutz belassen, damit der Eisvogel die Möglichkeit zum Bau von Bruthöhlen hat", führt Gewässerökologe Hecher aus.

Die jüngste Revitalisierung bzw. vierte Flussaufweitung wurde jetzt in der Gatzaue bei Gais abgeschlossen. Im Rahmen der Arbeiten wurde die Ahr orographisch rechts auf einer Länge von 180 Metern um etwa 15 Meter aufgeweitet. Eine neu gestaltete dynamische Rampe mit flachen Ufern verbessert künftig die Wasser-Land-Verzahnung zwischen dem Flussbett und der angrenzenden Au. Durch die Verbreiterung der Ahr konnte eine Schotterinsel in ähnlicher Form geschaffen werden, wie sie im historischen Kataster um 1820 zu sehen ist. Für Projekt und Bauleitung zeichnet Caterina Ghiraldo vom Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost verantwortlich, für die Ausführung Vorarbeiter Hubert Brugger mit seinem Bautrupp. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 80.000 Euro.

Die Revitalisierung wurde von der Mittelschule Röd in Bruneck begleitet: Im Jänner erklärte Marion Aschbacher, Landschaftsarchitektinder der Abteilung Wasserschutzbauten, den Schülerinnen und Schülern der ersten Klasse Mittelschule den Zweck solcher Revitalisierungen sowie den Zusammenhang zwischen Hochwasserschutz und lebendigen Auwäldern. Bei einem gemeinsamen Lokalaugenschein in Gais wurden die geplanten Bauarbeiten besprochen, anschließend fertigten die Schüler ein Baustellenschild an. Die Bepflanzung des Flussufers mit Auwaldgehölz im Mai übernahmen mit Begeisterung die Schüler der zweiten Klasse des Realgymnasiums in Bruneck.

mac

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