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LR Schuler bei Forstinformationstag: "Standortbestimmung für Zukunft"

LPA - "Wälder und deren Nutzung", betonte Landesrat Schuler bei der zehnten Jahresversammlung des Landesforstdienstes heute (22. Mai) im Raiffeisensaal in Terlan, "haben schon immer die gesellschaftlichen Bedürfnisse widergespiegelt". Er freue sich, unterstrich er, Teil der aus 429 Personen zusammengesetzten Mannschaft zu sein: 409 Männer und Frauen erledigen derzeit in 65 Dienststellen 123 Einzelleistungen in zehn Aufgabenbereichen des Forstdienstes.

Zusammenarbeit im komplexen Aufgabenbereich des Landesforstdienstes (v.re.): Landesrat Schuler, Ressortdirektor Unterweger, Amtsdirektor Blaas.

Einige der den Wald betreffenden Kernaufgaben, führte Landesrat Arnold Schuler aus, hätten sich geändert: Der wirtschaftliche Wert des Holzes sei wieder im Steigen begriffen, aber lange nicht mehr so wertvoll wie noch vor zwei Generationen. Zudem komme dem Wald als Schutzwald eine zunehmend bedeutende Rolle bei der Ausarbeitung der Gefahrenzonen zu. Weiters spiele der Wald für die Naherholung und im Landschaftsschutz eine wichtige Rolle. "Diesem Spannungsfeld", wandte sich der Landesrat an die Försterinnen und Förster und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung, "habt ihr euch zu stellen; das ist eine der großen Herausforderungen, denen in den nächsten Jahren mit Augenmaß zu begegnen ist. Die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Bereichen muss verbessert werden." Der neue politische Stil, erklärte Landesrat Schuler, habe auch Auswirkungen auf die Forstpolitik, die Trennung von Politik und Verwaltung bedeute mehr Verantwortung für die Führungskräfte und ihre Mitarbeiter, und auch die Kürzung der Beiträge bringe eine Umstellung mit sich.

Es sei Aufgabe der Verwaltung, hob Ressortdirektor Klaus Unterweger hervor, "Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Försterinnen und Förster vor Ort ihre Aufgaben einfach, unbürokratisch und in rechtssicherem Rahmen abwickeln können." Die Landesverwaltung solle ein Dienstleistungsbetrieb werden und einen bürgerfreundlichen Dienst anbieten. Die Politik brauche die Verwaltung und umgekehrt, das führe zu einer Eigenverantwortung der Verwaltung. Die Übertragung der Zuständigkeiten an den Beamtenstab schaffe freie Ressourcen auf der Seite der Politik. "Bei dieser Reorganisation", appellierte er an die Forstbediensteten, "brauchen wir eure Kompetenzen und euer Fachwissen."

Auf die Auswirkungen der Veränderung ging Paul Profanter, Direktor der Landesabteilung Forstwirtschaft, ein: Sparmaßnahmen, zunehmende Arbeitsanforderungen und die Verwaltungsreform führten zu neuen Formen der Zusammenarbeit und brächten Verunsicherungen, aber auch Chancen mit sich. Die Darstellung der Aufgaben und Kompetenzen der Landesabteilung 32 ist in einem 52 Seiten umfassenden "Katalog der Leistungen des Landesforstdienstes" zusammengeflossen, den eine Arbeitsgruppe erarbeitet und heute vorgestellt hat. "Beteiligung ist der Schlüssel der Motivation und Identifikation", erinnerte der Abteilungsleiter alle Mitglieder der "Familie der Forst", deshalb sollten alle bis September Vorschläge zu diesem Leitfaden einbringen.

Den Aufgabenbereich Führung und Organisation stellte Florian Blaas, Leiter des Landesamtes für Forstverwaltung, vor: Dies, sagte er, sei der Boden, das Substrat, auf dem alle Aufgaben wachsen: "Der Landesforstdienst erledigt seine Leistungen nach den Grundsätzen der öffentlichen Verwaltung: Unparteilichkeit, Transparenz, Effizienz." Führungsaufgaben haben neben Ressort- und Abteilungsdirektor die Amtsdirektoren und 43 Stationsleiter. Wurden 2011 noch 48 Millionen Euro verwaltet, so sind es jetzt 37 Millionen, was einem Rückgang von 23 Prozent entspricht.

Der Landesforstdienst bringt sich mit seinen Fachkenntnissen bei der strategischen Umweltprüfung ein und sorgt für eine ausgewogene Erarbeitung und Überprüfung von Sachplänen; er erteilt Erdbewegungsermächtigungen und Sammelgenehmigungen, um Schäden an der Landschaft vorzubeugen. Zudem gewährleistet er eine nachhaltige und ausgewogene Jagd und Fischerei, indem auf die Einhaltung der einschlägigen Bestimmungen geachtet wird. Der Landesforstdienst gewährleistet durch Aufsicht und Kontrolle in den Bereichen Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei, Natur- und Landschaftsschutz sowie Umweltschutz die Einhaltung der Bestimmungen. Der Landesforstdienst sorgt für eine nachhaltige und ausgewogene Behandlung und Erhaltung der Lebensräume, besonders von Wäldern, Almen und Gewässern und garantiert somit den Schutz und die Erhaltung dieser Lebensräume. Zudem aktualisiert erhebt und aktualisiert er Daten für die Bereiche Wald, Landwirtschaft, Almen, Jagd, Fischerei und Umwelt und unterstützt mit öffentlichen Geldern die Entwicklung des ländlichen Raumes und sorgt dafür, dass die Berglandwirtschaft mit Beiträgen und Prämien kapillar gefördert wird. In der Forstschule Latemar werden neben dem Forstpersonal auch Schülerinnen und Schüler und Bürger und Bürgerinnen ausgebildet. Außerdem leistet der Landesforstdienst als Teil des Zivilschutzes einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit des Landes.

Forstbeamte, wird in den Leitlinien hervorgehoben, zeichnen sich dadurch aus, dass sie unbürokratische und schnelle Entscheidungen vor Ort treffen, Kontrolltätigkeit mit Polizeifunktionen ausüben und eine Mediatorenrolle innehaben, etwa bei Gemeinschaftsprojekten wie Zufahrtswegen und Wasserleitungen.

"Ich freue mich", erklärte Landesrat Schuler, "auf die Zusammenarbeit in diesem außerordentlich vielfältigen Bereich und die Umsetzung vieler neuer Projekte für eine zukunftsfähige Umwelt."

mac

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